Gemeinde Kraichtal geht in Klausur

Die zweistündige Gruppenarbeit war geprägt von regem Austausch zwischen „Verwaltungs-Experten“ und den Mitgliedern des Gemeinderates. | Foto: Gemeinde Kraichtal
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  • Die zweistündige Gruppenarbeit war geprägt von regem Austausch zwischen „Verwaltungs-Experten“ und den Mitgliedern des Gemeinderates.
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Zweitägige Klausurtagung des Kraichtaler Gemeinderates in der Mehrzweckhalle Menzingen. Wichtige Erkenntnisse in Sachen „Haushaltskonsolidierung 2019 ff.“ für die weitere Gremienarbeit gewonnen.

Kraichtal (sn) Ganz egal, ob auf Bundes-, Landes oder kommunaler Ebene, der Begriff „Haushaltskonsolidierung“ ist in aller Munde und bereitet politischen Entscheidungsträgern oft Kopfzerbrechen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es Jahr für Jahr aufs Neue gilt, die eigene Stadt finanziell auf gesunde Füße zu stellen und die Verschuldung im Auge zu behalten, wenngleich große und kleine Projekte gestemmt werden müssen, um den Bürgern ein attraktives und zeitgemäßes Wohnen und Leben zu ermöglichen.

Kraichtal steht vor großen Aufgaben

Auch die politischen Verantwortlichen in Kraichtal wissen, ebenso wie der Gemeinderat, um die große Herausforderung. Aktuell gilt es dort den Neubau der Gemeinschaftsschule Kraichtal oder etwa die Errichtung eines Trinkwasserhochbehälters in Oberacker fortzuführen. Und auch beim Thema Stadtentwicklung gilt es einiges zu stemmen. Der schwierigen Frage einer nachhaltigen Haushaltskonsolidierung haben sich die Mitglieder des Kraichtaler Gemeinderates nun gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt Kraichtal bei einer zweitägigen Klausurtagung in der Menzinger Mehrzweckhalle gestellt. Das erklärte Ziel war es: „Leitplanken finden, um Kosten zu senken und Nutzen zu erhöhen“.

Experte moderierte Beratungen

Moderiert wurde die Beratung durch den Experten Jürgen Morét. Dieser führte durch die fünf zu bearbeitenden Themenbereiche „Kindergartenlandschaft, Schullandschaft/-Entwicklung, Betreuungsangebote“, „Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Musik- und Kunstschule“, „Vereinsförderung" sowie „Kulturelle und touristische Aktivitäten“ und „Immobilienkonzept“. Dank intensiver Vorarbeit im Rathaus konnte rasch in die Gruppenarbeit eingestiegen werden, bei der die ersten vier Themenfelder von vier bunt zusammengewürfelten Gruppen diskutiert, beraten und jeweils zu einem Gruppenergebnis zusammengeführt und präsentiert wurden.  Nach einer erneuten Diskussionsrunde und Konsensfindung endete der erste Klausurtag. Schon jetzt war klar, wie schwierig der Spagat von „Solider Haushalt versus Lebensqualität“ zu schaffen ist.

Haushaltskonsolidierung hängt an „Immobilien-Thematik“

Am darauffolgenden Samstag widmete man sich dem fünften und letzten Themenkomplex, dem „Immobilienkonzept“. Anschaulich führte der für Finanzen und Immobilien verantwortliche Amtsleiter, Gerhard Süpfle, zunächst allen Anwesenden erneut vor Augen, wie wichtig es ist, den Kraichtaler Haushalt künftig so umzugestalten, dass die Bürger einen höheren Nutzen haben. „Wir haben kein Einnahme-, sondern ein Ausgabeproblem in Kraichtal“, betonte Bürgermeister Ulrich Hintermayer. Die Gemeinderäte pflichteten fraktionsübergreifend bei, während eine Stadträtin eindringlich forderte, „endlich ein Kraichtaler Wir-Gefühl zu entwickeln. Jeder Einzelne muss sich vom Stadtteil-Denken lösen“. Dass dieser Weg der Richtige ist, zeigte sich laut Verwaltung bereits vor einigen Jahren, als die Bürgerbüros in den Stadtteilen geschlossen und im Rathaus Kraichtal Münzesheim zentralisiert wurden. „Angelehnt an die gesellschaftliche Entwicklung gibt es bei rund 50 städtischen Immobilien zweifelsohne Einsparpotenzial“, so Süpfle, der die „Gretchenfrage“ wie folgt formulierte: „Was brauchen wir in Kraichtal und was nicht?“

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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