Nicht anfassen, nur beobachten
Giftige Ölkäfer im Südwesten
Stuttgart (dpa/lsw) Vor allem im Frühjahr krabbeln die giftigen Insekten auch im Südwesten: Ölkäfer sollte man besser nicht anfassen, sondern lieber aus etwas Entfernung beobachten, sagt Lilith Stelzner, Naturschutzreferentin beim Landesverband des BUND. Denn das Gift der Käfer sei schon in einer geringen Konzentration tödlich. Aus Vorsicht sperrte eine Gemeinde in Schleswig-Holstein Ende April Teile eines Schulhofes. Hier krabbelten Ölkäfer über den Spielplatz.
Gift ist tödlich
Das Problem sei sein starkes Gift. Der Käfer scheidet laut Stelzner bei Gefahr ölige Tröpfchen aus Poren an den Kniegelenken aus. Diese enthalten das Reizgift Cantharidin. Die Menge Gift in einem Käfer könne reichen, einen Erwachsenen zu töten. Zum Vergleich: Erst das Gift von fünf Kreuzottern habe den gleichen Effekt, so die Expertin. «Es ist Vorsicht geboten.» Doch wenn man sich richtig verhalte, passiere nichts.
Ölkäfer sind streng geschützt
In Baden-Württemberg wurden laut Umweltministerium bisher noch keine öffentlichen Räume wegen der Käfer geschlossen. Etwa 15 Arten von Ölkäfern soll es laut Naturschutzbund (Nabu) im Südwesten geben - viele davon entlang der großen Flüsse wie Rhein, Neckar und Donau. Am häufigsten sei der Violette Ölkäfer und der Schwarzblaue Ölkäfer, auch Maiwurm genannt. Die Arten seien als «gefährdet» eingestuft und streng geschützt.
Abstand und Vorsicht
Wenn man aus Versehen mit einem Ölkäfer in Berührung kommt, rät die Deutsche Wildtier Stiftung dazu, sich gründlich die Hände zu waschen und die entsprechende Stelle zu kühlen. Gefährlich kann es vor allem werden, wenn man das Tier verschluckt. Dann solle man zeitnah Kontakt zum Giftnotruf aufnehmen, heißt es. Doch man muss keine Panik vor den Tieren haben. Das ist laut Nabu unbegründet. Mit genügend Abstand und Vorsicht könne man die Besonderheiten der Käfer beobachten.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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