Kreative Arbeit von Flüchtlingen

Ausstellung hat spannende Einblicke in kreative Arbeiten von Geflüchteten gewährt.

Heidelsheim (pm) Bei der Ausstellung „Praktische EigenART“ der Kreaktivgruppe des Ehrenamtsnetzwerks „Praktisches Miteinander “ wurden von Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft Heidelsheim angefertigte Zeichnungen sowie im Linoldruckverfahren hergestellte Bilder gezeigt. Die Fenster des kleinen Ausstellungsraumes sind mit Tonpapier ausgekleidet, in das Gucklöcher geschnitten sind, die bereits von außen einen Einblick auf die Ausstellungsstücke gewähren. „Damit soll symbolisiert werden, dass es sich um einen Blick auf sehr private Werke handelt“, erklärt Eva Wittig, Leiterin der Kunstwerkstatt. „Die Arbeiten sind ursprünglich nicht entstanden, um sie nachher öffentlich zu zeigen, sondern wurden von den Flüchtlingen für sich selbst gefertigt.“

Überraschend positive Bilder

Herausgekommen sind ganz unterschiedliche Arbeiten, die, trotz der überstandenen, teils traumatischen Erlebnisse, fast alle positiv wirken. Zu sehen sind auch viele Frauengesichter: „Ich denke, sie haben in den Bildern eher Träume, Wünsche und Erinnerungen an die Heimat verarbeitet“, meint Wittig. Viele Bilder muten von Präzision und Motiv schon professionell an. „Die Bewohner des Camps kamen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen in die Werkstatt. Ich habe sie einfach mal machen lassen." Erst mit der Zeit stellte sich heraus, dass einer der Teilnehmer bereits in seiner Heimat Kunst unterrichtet hat. Ein anderer hat inzwischen eine Mappe mit Werken an eine Kunsthochschule geschickt.

Die Werkstatt und das Team

Initiiert wurde die Werkstatt in der Gemeinschaftsunterkunft von der Künstlerin Wittig, die mit der Musik- und Kunstschule Bruchsal im ständigen Kontakt ist. Von dort wurde auch die Druckmaschine als Leihgabe bereitgestellt. Als Leiterin der Gruppe versteht sich Wittig aber nicht, denn es bildete sich schnell ein Team, bestehend aus Eva Wittig, Sabrina Müller und Markus Speck, das bis heute wunderbar zusammenarbeitet.