Musikalische Vereinigung in Bruchsal
Musikvereine Obergrombach, Büchenau, Untergrombach und Helmsheim mit gemeinsamem Konzert.
Untergrombach (kk) Für viele junge Musiker und Musikerinnen der Bruchsaler Stadtteile Helmsheim, Obergrombach, Untergrombach und Büchenau vermittelte die Probenarbeit der letzten Monate ein völlig neues Gefühl. In den letzten Jahrzehnten hatten die Musikvereine der Region keine Probleme, ausreichend Nachwuchs zu finden. Wenn ein Verein alle paar Jahre ein Jugend- oder Schülerorchester ins Leben rufen wollte, meldeten sich immer 20, 30 oder noch mehr interessierte junge Menschen. Doch der vielzitierte „demografische Wandel“ schlägt auch hier durch: bei den Aufrufen der jüngeren Vergangenheit zur Orchestergründung melden sich nur noch zehn, 15 junge Interessenten – kaum genug, um eine spielfähige Besetzung zu bekommen. Da hatten einige Verantwortliche im unteren Grombachtal eine Idee: warum geben wir unserem Nachwuchs nicht die Chance, mit Gleichaltrigen in den Nachbarorten gemeinsam zu musizieren.
Offene Türen eingerannt
Die Ideengeber rannten offene Türen ein: Die in der Jugendarbeit tätigen Verantwortlichen der Musikvereine von Helmsheim, Obergrombach, Untergrombach und Büchenau schlossen sich zu einem in der Region bisher einmaligen Experiment zusammen: „4bands-4future“. Bei der ersten gemeinsamen Probe der vereinten Schülerformationen in der „Villa Eintracht“ des MV Obergrombach konnte der Obergrombacher Jugendleiter Bruno Czemmel feststellen: „Die Kinder und Jugendlichen haben ein völlig neues Klangerlebnis.“ Da saßen statt drei Klarinetten plötzlich ein Dutzend Holzblasinstrumente zusammen, und eine Querflötistin hatte nun noch drei Partnerinnen.
Als Zugabe kommt "Smoke on the water"
Am vergangenen Wochenende wurde das Ergebnis der Probenarbeit in der Aula der Untergrombacher Joß-Fritz-Schule der Öffentlichkeit präsentiert. Die vier Dirigenten Florian Weber, Büchenau, Hedwig-Bauc-Zimmermann, Helmsheim, Bruno Czemmel, Obergrombach und Steffen Pfund, Untergrombach, wechselten sich in der Stabführung ab. Mit dem „Fluch der Karibik“ startete die abenteuerliche musikalische Reise, ehe die Interpreten mit „Pep Rally Rock“ eine spezielle Jugendkomposition zu Gehör brachten. Dann wechselte das vereinte Orchester das Gefährt: „Dansbury Run“ beschreibt in musikalischen Adjektiven eine Eisenbahnfahrt im US-Staat Pennsylvania im Jahre 1864. Mit einer gefühlvollen Intonierung von „My heart will go one“ aus dem Film „Titanic“ endete der erste Teil des Konzerts. Bei „Smoke on the water“ zeigten die Blech- und Holzbläser, dass sie eine „rauchige und rockige Atmosphäre“ vermitteln können. Viel Applaus belohnte die glücklichen „4bands“, und als Zugabe ertönte nochmals „Smoke on the water“.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.