Interview mit Sulzfelder Bürgermeisterin Sarina Pfründer
Sanierung des Bürgerbahnhofs als „Herzensprojekt“

Sulzfeld (swiz) Im Interview mit der Brettener Woche spricht die Sulzfelder Bürgermeisterin Sarina Pfründer unter anderem über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre Gemeinde sowie die Erfolge ihrer bisherigen Amtszeit. Dazu gibt sie einen Überblick über die wichtigsten Projekte in Sulzfeld in den nächsten Jahren.

Die Corona-Pandemie „begleitet“ nun schon mehr als ein Jahr unseren Alltag und schränkt das Leben der Menschen teils massiv ein. Bei vielen ist inzwischen eine gewisse „Pandemie- und Corona-Regeln-Müdigkeit“ zu spüren. Wie geht es Ihnen nach einem Jahr Corona als Gemeindeoberhaupt und Privatmensch?

Mit der aktuell steigenden Inzidenz ist schwer einzuschätzen, wie sich die Situation entwickeln wird. Ich hoffe sehr, dass wir bald zu einem Normalzustand zurückkehren können. Mir persönlich haben während des Lockdowns die menschlichen Kontakte und unsere Feste gefehlt. Dramatischer ist natürlich die wirtschaftliche Situation. In vielen Bereichen haben wir noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. In der Digitalisierung hat sich allerdings auch Positives entwickelt. Das gab einen Schub für unsere Verwaltung oder unsere Schule. Sorgen macht mir der Einzelhandel und die Gastronomie durch das fehlende Personal.

Die Corona-Pandemie hat auch die Finanzen der Kommunen empfindlich angegriffen. Wie steht es um die finanzielle Situation in Sulzfeld und mussten aufgrund der Corona-Einbrüche wichtige Projekte verschoben werden?

Die Folgen der Corona-Einbrüche lassen sich noch nicht ganz abschätzen, da es in den ersten Monaten Ausgleichszahlungen von Bund und Land an die Kommunen gab. Die haben einiges abgefedert, was wir im nächsten Jahr selbst aufbringen müssen. Wir haben in den Jahren 2020 bis 2023 ein sehr großes Investitionsprogramm. Verschoben auf 2022 haben wir aber den Bau des Regenrückhaltebeckens Friedrichstraße.

Sie sind jetzt in Ihrer zweiten Amtszeit Bürgermeisterin in Sulzfeld. Welche Erfolge sind Ihnen in der Rückschau bisher am wichtigsten?

Wie schon in der Vergangenheit können wir aktuell sehr viele wichtige Projekte realisieren: Sanierung und Erweiterung der Blanc-und-Fischer-Gemeinschaftsschule, Neubaugebiet Wohnen, Gewerbegebiet, städtebauliches Sanierungsgebiet Ortsmitte. Aber auch nichtinvestive Vorhaben wie die digitale Bürgerbeteiligung „Zukunft Kommune“, die digitalen Sportwochen, das Jugendbeteiligungsprojekt 8er Rat, die Entwicklung des E-Car-Sharing für die ganze Region. Mein Herzensprojekt ist aber die Sanierung des Bürgerbahnhofs, vom desolaten Bahnhofsgebäude zu wunderschönen Räumlichkeiten für alle, durch die Bürger selbst.

Und nun in die Zukunft geblickt: Welche politischen Weichenstellungen wollen Sie noch vornehmen? Gibt es Leuchtturmprojekte, die Sie noch unbedingt verwirklichen oder zumindest anschieben wollen?

Wichtigstes Vorhaben der nächsten Jahre ist die Sanierung und Belebung des historischen Rentamts in der Ortsmitte durch einen privaten Investor. In dem Schlossareal soll barrierefreier Wohnraum, Praxen und Wohngruppen für Menschen mit Unterstützungsbedarf entstehen. Denkmalschutz und Baurecht sind hier aktuelle Herausforderungen, die wir gemeinsam lösen wollen. Darüber hinaus gehören die Kindergartenbedarfsplanung, das Stadion, die Schaffung von Wohnraum sowie Straßensanierung mit Glasfaserversorgung zu den nächsten Aufgaben. Ein wichtiges politisches Anliegen ist mir der dringende Personalbedarf in vielen Branchen wie Gastronomie, Reinigung, Handwerk, Pflege oder kommunale Bauhöfe. Ich meine, wir müssen hier die Weichen in der Arbeitsmarktpolitik neu stellen.

Die Fragen stellte Brettener Woche-Redaktionsleiter Christian Schweizer.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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