Anfang April eröffnen die Nußbaumer „Backkörb“ ihr Theaterhäusle
Steiniger Weg zur eigenen Spielstätte
NEULINGEN (ch) Seit mehr als neun Jahren werkeln die Mitglieder der Nußbaumer Amateurtheatergruppe „Die Backkörb“ an ihrer eigenen Spielstätte. Jetzt endlich rückt der Eröffnungstermin in greifbare Nähe.
Zusätzliches Angebot Kleinkunst
Im Frühjahr soll es soweit sein: „Ab April werden wir in unserem Theaterhäusle kleinere Veranstaltungen haben“, kündigt Paul Negele, der erste Vorsitzende der Backkörb, auf Nachfrage an. Und er ergänzt: „Dann werden die Backkörb dort Kleinkunst, auch von anderen Bühnen, präsentieren.“ Die großen Theaterabende hingegen finden nach seinen Worten wie bisher in der geräumigeren Weiherhalle in Nußbaum statt. Nun seien alle Mitglieder „froh, dass der Umbau der ehemaligen neuapostolischen Kirche so langsam dem Ende zugeht.“ Der Weg zum ersehnten Ziel war steinig und weit.
Galoppierende Umbaukosten
Da waren zunächst die Auflagen, die das Landratsamt mit der Umwidmung von der Kirche zur für 50 Zuschauer zugelassenen Spielstätte verband: darunter drei Notausgänge, eine Erhöhung der Parkplatzzahl von drei auf neun Stellplätze und ein Feuermelder. „Das kriegen wir hin“, war die Antwort der Backkörb. Anders bei den Kosten. Den Kaufpreis von 120.000 Euro hatte der Verein mit finanzieller Unterstützung von Gemeinde und Land bis 2013 abbezahlt. Hingegen drohten die Kosten für den Umbau aus dem Ruder zu laufen. Als sich ein Jahr später abzeichnete, dass aus den ursprünglich veranschlagten 70.000 stattliche 170.000 Euro oder noch mehr werden könnten, zog Paul Negele die Notbremse. „Unsere Bank hatte uns ja nur einen Kredit über 80.000 Euro zugesagt“, erinnert sich der Backkörb-Vorstand.
Ersparnis durch Eigenleistungen
Einsparmöglichkeiten wurden errechnet, man suchte 2016 das gemeinsame Gespräch mit Landratsamt, Gemeinde, Ortsbaumeister sowie Architekt, startete einen Spendenaufruf und beantragten Zuschüsse. Die Gemeinde steuerte weitere 9.000 Euro bei, das Land gewährte „etwas über 4.000 Euro“, so Negele. Erst danach konnten die Arbeiten weitergehen. Der Zugang wurde verbreitert, zusätzliche Notausgänge wurden geschaffen, ein Behindertenaufgang wurde angelegt und eine Behindertentoilette ergänzt. Nicht zuletzt erhebliche Eigenleistungen halfen, die Kosten auf den gewährten Kreditrahmen zu begrenzen. Insgesamt wurden nach Angaben Negeles bis heute alleine vom Verein „gut 200.000 Euro“ investiert.
Helfer auch aus anderen Orten
„Wir hatten glücklicherweise genügend Helfer“, schaut der Vereinsvorsitzende zurück. „Mindestens 20 Ehrenamtliche“, darunter nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch Freunde der Amateurbühne aus Nußbaum und anderen Orten wie Stein, Ölbronn oder Oberderdingen, packen tatkräftig an, wenn es darum geht, Wände zu verputzen, Fußböden zu fliesen oder ein vorläufiges Treppengeländer zu zimmern. Die wichtigsten Arbeiten sind inzwischen erledigt, und auch „die letzten Kleinigkeiten werden bis zum Frühjahr alle geschafft sein“, ist Paul Negele zuversichtlich.
Proben für neues Stück
Parallel zu den Umbauten wurde das Theaterhäuschen ebenso vom Backkörb-Ensemble wie vom Kindertheater immer auch als Probenraum genutzt. Denn: „Die Bühne war ja schon 2010 fertig aufgebaut“, so Negele. Aktuell laufen die Vorbereitungen für das neue Stück „Goldrausch in Nußbe“, zu sehen schon ab Anfang März in der Weiherhalle. Der Kartenverkauf ist schon voll im Gange.
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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