Serie „Arten im Garten“
Wassersparend gärtnern
Region (enz) Farbenfrohe Schmetterlinge, fleißige Wildbienen, flinke Eidechsen und jahrhundertealte Heilpflanzen – in den Gärten des Enzkreises gibt es viel zu entdecken. Vielleicht auch in Ihrem? Das Naturschutzamt des Enzkreises macht unter der Überschrift „Arten im Garten“ regelmäßig auf bemerkenswerte Gartenbewohner aufmerksam – und möchte mit leicht umsetzbaren Tipps inspirieren und dazu motivieren, aktiven Naturschutz im eigenen Garten zu betreiben.
Immer öfter wurde in den vergangenen Sommern zum Wassersparen aufgerufen. Das umzusetzen, muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass früher oder später die meisten Gartenpflanzen vertrocknen. Hier ein paar Tipps, wie der heimische Garten gerade in trockenen Zeiten grün und damit sowohl lebendig als auch ansehnlich gehalten werden kann.
Die Pflanzenauswahl
Für viele unserer heimischen Pflanzen sind Trockenheitsperioden nichts Neues; sie haben schon längst clevere Mechanismen entwickelt, um diese zu überstehen. Dicht und wollig behaarte Blätter wie die von Königskerze und Fingerhut schützen vor der Verdunstung des knappen Wassers. Pflanzen wie Hauswurz und Fetthenne können in ihren dicken Blättern besonders lange Wasser speichern.
Doch nicht der ganze Garten muss mit diesen Trockenheitsspezialisten bepflanzt werden, vielmehr geht es darum, die Pflanzen standortgerecht auszuwählen. Denn humusreicher oder lehmiger Boden kann sehr viel mehr Wasser speichern als ein sandiger Boden und somit auch den durstigeren Pflanzen gerecht werden. Die Lage der Beete, ob im Schatten oder in der prallen Sonne, sollte bei der Wahl der Bepflanzung ebenfalls mit einbezogen werden. So kann man sich nicht nur natürliche Zusammenhänge zunutze machen, sondern auch sehr viel Arbeit sparen.
Bodenverbesserung
Ein wichtiger Faktor, damit wassersparendes Gärtnern gelingen kann, ist der Boden. Je besser er Gieß- und Regenwasser halten kann, desto mehr und länger ist es im Wurzelbereich der Pflanzen verfügbar. Die Wasserhaltefähigkeit von grobporigen Sandböden im Gemüsebeet kann durch die Anreicherung mit Humus verbessert werden. Humus entsteht bei der Kompostierung und steht in jedem Garten mit Komposthaufen zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, ist das Mulchen. Dafür wird eine Schicht aus totem Pflanzenmaterial wie Rasenschnitt und aus gesunden Pflanzenresten auf dem Boden unter den Pflanzen verteilt. Das verringert die Verdunstung. Und da das Pflanzenmaterial auf der Fläche kompostiert, ist zudem für wertvollen Humus gesorgt. Eine andere Möglichkeit, um die Wasserverdunstung im Beet zu verringern, ist das regelmäßige Hacken. Dabei werden Bodenporen, die in tiefere Schichten reichen, durchbrochen und die Kanäle, durch die Wasser normalerweise verloren geht, geschlossen.
Die richtige Bewässerung
In heißen Sommern kommt man ums Gießen nicht herum, doch mit ein paar Tricks können Aufwand und Wasserverbrauch auf ein Mindestmaß begrenzt werden: Statt täglich ein bisschen zu bewässern, sollte man die Pflanzen seltener und dafür durchdringender und kräftiger gießen. So gelangt das Gießwasser in tiefere Bodenschichten und regt zu einem Wurzelwachstum in die Tiefe an. Die Pflanzen werden durch diese Gewöhnung trockenheitsresistenter. Dabei sollte zudem das Wasser nicht wahllos mit einem Sprenger verteilt werden - dabei verdunstet viel zu viel - sondern gezielt mit Gartenschlauch oder Gießkanne im Wurzelbereich aufgebracht werden.
Auch an die Gartenbewohner denken
Wenn der Regen ausbleibt, sind auch viele Tiere auf der Suche nach einem Tröpfchen Wasser. Schon mit einem Blumentopfuntersetzer oder einem ausgedienten Suppenteller an einem sicheren Schattenplatz kann man Vögeln eine erfrischende Badestelle schaffen. Um Insekten wie Wildbienen zu helfen, die Wasser zum Nestbau oder zur Herstellung ihres Futtersafts benötigen, lässt sich eine Insektentränke anlegen. Dazu Steine, Äste und Moose in einer flachen Schale arrangieren, anschließend mit Wasser befüllen und an einem halbschattigen Ort platzieren. Dank der aus dem Wasser ragenden Naturmaterialien können die Insekten das Wasser erreichen ohne Gefahr zu laufen, dass sie ertrinken. Und eine flache Wasserschale auf dem Boden bietet Igeln, Eichhörnchen und Siebenschläfern eine Erfrischung. Viel Freude beim Beobachten der dankbaren Gartenbewohner!
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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