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Die siebte Generation: Der BMW i7 das Flaggschiff der neuen 7er-Reihe
(TRD/MID) Bei der Elektrifizierung der Modellpalette fährt BMW seine ganz eigene Strategie. Nach dem Auslaufen des originellen City-Stromers i3 haben die Münchner mit dem SUV iX derzeit nur ein reines Akku-Auto im Programm. Bei allen anderen ist die Elektroversion eine weitere neben Verbrennern und Hybrid.
Das gilt nun auch für die neue 7er-Reihe, eine wuchtige, repräsentative Luxus-Limousine. Reine Verbrenner wird es hier künftig zwar keine mehr geben, für Europa aber zwei Benziner und einen Diesel mit „mildem“ 48-Volt-Hybridsystem, sowie Plug-in-Hybride. Allerdings lässt BMW keinen Zweifel daran, welche Version das Flaggschiff seiner Luxusflotte sein soll: „Die Zukunft ist elektrisch“, erklärt Entwicklungsvorstand Frank Weber.
Der i7 also, die batterieelektrische und erste in Deutschland verkaufte Variante der 7er-Reihe. Im Vergleich zum Mercedes EQS ist sie, bei aller Modernität und Expressivität im Design, eine klassische, fast schon konservative Limousine. 5,39 Meter lang, mit einem Radstand von 3,22 Metern. Eine kürzere, nach europäischen Maßstäben „normal“ lange Version hat BMW künftig nicht mehr im Programm. Damit beugen sich die Bayern den wichtigsten Absatzmärkten USA und China. Gerade die jungen Kunden aus dem Reich der Mitte, 38 Jahre ihr Durchschnittsalter, fahren normalerweise nicht selbst und nehmen hinten Platz.
Und erleben dort ein Entertainment-System, wie es das auf vier Rädern bislang nicht gab. Vor ihre Augen senkt sich dann ein riesiger 32-Zoll-Screen ab, mit 8k-Auflösung und im extrabreiten 32:9-Format. In dem Autokino der etwas anderen Art laufen unter anderem Filme und Serien von Amazon Prime, während ringsherum die Fenster verdunkelt werden. An der Heckscheibe ist das schon allein aus Zulassungsgründen notwendig, um eine Ablenkung des nachfolgenden Verkehrs zu vermeiden.
Ein weiteres Luxus-Feature, das dazu der Sicherheit dient: Die Türen schwingen motorgetrieben auf – beziehungsweise nicht, wenn beispielsweise ein Radfahrer vorbeiflitzt. Ein vergleichbares Feature bietet auch der Mercedes EQS.
Beide großen Wagen nehmen ihrem Besitzer darüber hinaus auch ohne Chauffeur das Fahren ab. Je nach gesetzlicher Lage indes in unterschiedlichen Ausprägungen: In den USA gleitet der neue BMW autonom über den Highway, bei jedem Tempo und ohne dass der Fahrer das Lenkrad berühren muss – solange er, per Innenraum-Kamera überwacht, nach vorn schaut. Das funktionierte auf der Testfahrt einwandfrei und wirft die Frage auf, warum es in Deutschland nicht zulässig ist. Dafür entlässt der Autopilot hierzulande den Fahrer bis 60 km/h komplett aus der Verantwortung. Der darf dann also bei stockendem Verkehr auch auf dem Fahrersitz ganz offiziell Filme gucken.
Wer nicht selber fährt, verpasst allerdings das Beste. Die Fahrleistungen des i7 sind, klassen- und elektrotypisch, schlicht überwältigend. 4,7 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 beschreiben nicht einmal annähernd das Spurtvermögen von der Ampellinie weg. Aber nicht allein beim grandiosen Schub geradeaus, auch in Kurven bleibt der BMW i7 agiler als das Leergewicht von über 2,6 Tonnen es vermuten lässt.
Kein überragendes Tempo erreicht dagegen der Ladevorgang mit 400 Volt. Allerdings kann der Fahrer die Batterien vorwärmen (wenn es das Navi nicht ohnehin automatisch tut), um an der Ladestation Zeit zu sparen. Die Reichweite mit offiziell gut 600 Kilometern, realistisch wohl eher 500, ist für den Manager-Alltag zwischen Flughafen, Kurz- und Mittelstrecken ausreichend, aber BMW-typisch auch kein Rekordwert. Für jene, die ohne Pause möglichst schnell, möglichst weit über die Autobahn hetzen wollen, haben die Münchner ohnehin andere Modelle im Programm. Hier gehts weiter ...
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