Verjüngungskur für den B-Benz
(TRD/MID) Die B-Klasse war lange Zeit nicht gerade der Inbegriff von Dynamik und Emotion. Der neuen B-Klasse hat Mercedes eine Verjüngungskur spendiert – das sieht und hört man, vor allem wenn die Worte „Hey Mercedes!“ fallen.
Die Zeiten, in denen die B-Klasse ein praktisches und geräumiges, aber überaus langweiliges Auto war, sind vorbei. Zwar hat sie sich ihre inneren Werte bewahrt, bietet jetzt sogar noch etwas mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Vor allem aber kommt die B-Klasse nun jung, dynamisch und frisch von der Schönheitsfarm daher, und zwar in den Fußspuren der neuen A-Klasse. Bis auf die Höhe sind die Maße der beiden Modelle identisch.
Ein Ladenhüter war die B-Klasse nie, 1,5 Millionen Stück hat Mercedes seit dem Marktstart 2005 verkauft, das sind 9.615 im Monat. Nicht herausragend, aber solide. Das Image der B-Klasse war hingegen nicht das beste, als „Rentnerauto“ wurde sie gerne etwas abfällig bezeichnet. „Rentner“, die sich ab dem 3. Dezember 2018 eine B-Klasse bestellen oder im Februar 2019 zum Mercedes-Händler ihres Vertrauens begeben, um das modernisierte Auto ganz altmodisch im Autohaus zu kaufen, sollten bis dahin jegliche Scheu vor modernen Infotainmentsystemen und smarten Anwendungen abgelegt haben. Denn dank MBUX an Bord, das Mercedes mit der neuen A-Klasse ins Programm genommen hat, kann der B-Klasse-Insasse ganz smart mit seinem Auto kommunizieren. Der Weckruf für das System lautet „Hey Mercedes“. Was dann folgt ist schlichtweg beeindruckend.
Während der Testfahrt auf Mallorca drängt das System sogar zeitweise den Vierzylinder-Benziner des B 200 mit 120 kW/163 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment in den Hintergrund – was der spritzige Motor nicht verdient hat. Denn gekoppelt mit dem 7G-DCT Doppelkupplungsgetriebe verrichtet das 1,33 Liter große Aggregat unaufgeregt, aber allzeit bereit seine Arbeit, lediglich die Gasannahme könnte noch etwas direkter sein. Das Fahrwerk – gegen Aufpreis mit aktiver adaptiver Verstelldämpfung – schluckt Unebenheiten prima weg, dazu kommt eine ausgezeichnete Geräuschdämmung.
Aber zurück zur „Mercedes-Benz User Experience“, wofür MBUX steht. Wer seine B-Klasse großzügig ausgestattet hat, kann über das System so ziemlich alles steuern, was im Auto steuerbar ist. Mit der Ansage „Hey Mercedes! Mir ist warm!“ wird die Klimaanlage runtergedreht, natürlich lässt sich auch die Musik aufrufen. Oder der Vitalitäts-Modus: Man sage „Hey Mercedes! Ich bin müde“ und schon sorgen schnelle Musik gepaart mit Kaltluft am Allerwertesten und der aktivierten Massagefunktion der Sitze dafür, dass die Müdigkeit schnell wieder verfliegt. Wenn das Sitzpaket mit der neuen „Energizing Sitzkinetik“ an Bord ist, ist sowieso immer Bewegung angesagt: Regelmäßige minimale Änderungen der Neigung von Sitzkissen und Rückenlehne unterstützen die B-Klasse-Passagiere bei der optimalen Sitzhaltung. So sollen Rückenschmerzen auch auf langen Fahrten künftig kein Thema mehr sein.
Überhaupt ist die neue B-Klasse konsequent auf Komfort und Sicherheit getrimmt. Die Zahl der bestellbaren Assistenzsysteme ist gigantisch, und Helfer aus der S-Klasse sind jetzt auch im Kompaktsegment zu haben. Erstmals bei der B-Klasse verfügbar: ein Head-up-Display, das die wichtigsten Anzeigen auf die Windschutzscheibe spiegelt.
Absolut empfehlenswert ist der Aktive Abstands-Assistent „Distronic“, der zum Fahrassistenz-Paket gehört, das teilautonomes Fahren ermöglicht. Die Radarsensoren und Kameras können bis zu 500 Meter „vorausschauen“, zusätzlich werden Informationen aus dem Kartenmaterial verarbeitet. Im Ergebnis bremst die neue B-Klasse beispielsweise selbstständig ab, bevor sie in einen Kreisverkehr einfährt. Lenken muss der Fahrer zwar noch selbst, auch wenn das Auto es sicherlich könnte. Klar ist: In dieser B-Klasse steckt schon ganz viel Technik, die das Autofahren von morgen sicher und bequem machen wird.
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