Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt -
Alexandra Nohl zu Besuch bei EnBW

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„Kraftwerke funktionieren im Prinzip alle gleich“, weiß Landtagskandidatin Alexandra Nohl:

Mechanische Energie werde mittels Generatoren in Elektrizität verwandelt. „Differenzieren muss man bei der Energiequelle, also ob Kernkraft, fossile Brennstoffe oder erneuerbare Energien zum Einsatz kommen“, ergänzt Robin Orant, Betriebsführer des Geothermiekraftwerks in Bruchsal. Beim Besuch des ersten geothermischen Kraftwerks zur CO2-freien Energieerzeugung in Baden-Württemberg interessierte sich Alexandra Nohl vor allem für die Weiterentwicklung der Anlage. Außerdem sprach sie mit Dr. Thomas Kölbel, dem Konzern-Experten für Geothermie über Zukunftspläne der EnBW Energie Baden-Württemberg AG mit Blick auf die anvisierte Energiewende und den damit verbundenen bundesweiten Kohleausstieg bis 2038.

Die Bruchsaler Anlage war ursprünglich nicht für einen wirtschaftlichen Betrieb gedacht sondern diente zu Forschungszwecken und wurde zunächst gefördert durch die Europäische Union, den Bund, das Land Baden-Württemberg und die Energie- und Wasserversorgung Bruchsal GmbH. 2005 stieg der Energiekonzern EnBW in das Projekt mit ein und nahm das Geothermiekraftwerk im Jahr 2009 mit einer elektrischen Leistung von 550 kW offiziell in Betrieb mit dem Ziel, die Anlage langfristig wirtschaftlich zu betreiben.

„Sicherheit und Zuverlässigkeit stehen natürlich im Vordergrund“, erklärte Dr. Kölbel auf die berechtigte Frage Nohls nach seismischer Aktivität wegen der Gefahr induzierter Erdbeben. Bereits seit etwa zehn Jahren werde am Standort ein sehr sensibles System zur Messung von Seismizität betrieben. In all den Jahren sei von den Messgeräten kein einziges Mal Seismizität durch die Bruchsaler Geothermieanlage gemessen worden. „Die Seismizität, die wir messen stammt praktisch vollständig vom Verkehr auf der Autobahn 5“, so Thomas Kölbl.
 
„Die SPD in Baden-Württemberg befürwortet die Weiterentwicklung und den Ausbau dieser Technologie“, so Nohl. Auch sie vertritt diesen Standpunkt. Jedoch sei ihr wichtig, dass jedes Geothermie-Projekt individuell betrachtet und darüber entschieden wird, stets mit dem Fokus auf hohe Sicherheitsstandards. „Das habe ich in einer Diskussionveranstaltung Ende Oktober gegenüber einem Vertreter der Deutschen ErdWärme GmbH betont“, informiert Nohl. Die Deutsche ErdWärme GmbH (DEW) mit Sitz in Grünwald, einer Gemeinde in Bayern, hat die Bergbauberechtigung zur Aufsuchung und Gewinnung heißer Tiefenwässer zur Wärmenutzung und Stromerzeugung in Waghäusel und Philippsburg, beide Gemeinden zählen zum Wahlkreis der Landtagskandidatin, beantragt. Auch die EnBW bleibt in Sachen Geothermie in der Region „am Ball“ und hat sich im Großraum Karlsruhe-Mannheim einige weitere Bergbauberechtigungen gesichert.
„Zusammen mit dem KIT haben wir eine Lizenz im Raum Linkenheim. Außerdem sind wir aktuell gemeinsam mit der MVV im Antragsverfahren für die Region Altlußheim bis Mannheim“, informiert Geologe Kölbel. Geothermische Wärme aus dieser Region könne einen Teil der heute vom bestehenden Kohlekraftwerk in Mannheim bereitgestellten Fernwärme ersetzen. Über die bereits vorhandene Fernwärmeleitung wären dann viele Gemeinden im Dreieck Speyer-Mannheim-Heidelberg mit CO²- freier Erdwärme versorgt.

Weitere Themen des Treffens waren der mögliche Ausbau des Bruchsaler Kraftwerks und die Versorgung der näheren Umgebung. „Mir sind eine frühe Bürgerbeteiligung und absolute Transparenz seitens der Vorhabenträger beim Thema Geothermie sehr wichtig. Die Energiewende gelingt meiner Meinung nach nur als Gemeinschaftsprojekt“, resümiert Alexandra Nohl.

Autor:

Jason Baumgärtner aus Region

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