"Vollen Instrumentenkasten" gefordert

Baden-Württemberg dringt auf Änderung des Infektionsschutzgesetzes

Stuttgart (dpa) Baden-Württemberg drängt den Bund, den Ländern im Infektionsschutzgesetz wieder mehr Möglichkeiten im Kampf gegen die Corona-Pandemie einzuräumen. Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte am Dienstag, 7. Dezember, im Landtag in Stuttgart, die Länder bräuchten nach dem Ende der epidemischen Lage wieder den "vollen Instrumentenkasten - damit wir reagieren können, wenn sich die Lage nicht dauerhaft bessert". Das habe er auch dem angehenden Kanzler Olaf Scholz (SPD) geschrieben, der die Länder nach ihren Wünschen für das Bund-Länder-Treffen an diesem Donnerstag gefragt habe.

"Hoffe, dass wir nicht den ganzen Instrumentenkasten ausschöpfen müssen"

Nur so sei man in der Lage, Ausgangsbeschränkungen zu erlassen sowie Gastronomie, Betriebe, Gewerbe und Handel zu schließen, erklärte Kretschmann. Auch für eine Schließung von Schulen und Kitas, die nur im Notfall infrage komme, brauche man eine Überarbeitung des Bundesgesetzes. Der Regierungschef nannte als denkbare Maßnahmen auch die Beschränkung von Reisen und Übernachtungsangeboten sowie ein Sportverbot. "Ich hoffe inständig und bin auch vorsichtig optimistisch, dass wir in Baden-Württemberg nicht den ganzen Instrumentenkasten ausschöpfen müssen, um diese vierte Welle zu brechen."