Baubeginn für Kombimodell in Oberderdingen: Flüchtlingsunterkünfte sind später als Sozialwohnungen nutzbar
(ch) Anfang der Woche war die Baugrube in Oberderdingen schon fast vollständig ausgebaggert: An der Flehinger Straße zwischen neuer Kindertagesstätte und Tankstelle entstehen derzeit neue Unterkünfte für Flüchtlinge. Im Mai 2017 sollen die Bewohner einziehen.
„Wir bauen bewusst mitten im Ort“, betont Oberderdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki das Ziel einer möglichst raschen Integration der Asylsuchenden. Auf dem vor drei Jahren von der Gemeinde erworbenen Grundstück wird ein Wohnheim für 50 Flüchtlinge, deren Asylverfahren noch läuft, mit 25 Wohnungen für rund 150 bereits anerkannte Flüchtlinge kombiniert.
Landkreis Karlsruhe ist mit Kombimodell vorbildlich im Land
Dieses sogenannte „Kombimodell“ wurde im Landkreis Karlsruhe entwickelt, der damit laut Thomas Nowitzki „in ganz Baden-Württemberg vorbildlich“ ist. Der Clou des Kombi-Modells besteht in seiner Nachhaltigkeit. Denn die Unterkünfte können später als Sozialwohnungen genutzt werden, erläutert der Rathauschef. „Nach zehn Jahren entfällt ihre Zweckbindung und sie können dem sozialen Wohnungsbau zugeführt werden.“
Gesamtkosten belaufen sich auf 3,7 Millionen Euro
Während das Wohnheim vom Landkreis Karlsruhe gebaut wird, übernimmt den Bau der Wohnungen die Kommunalbaugesellschaft Oberderdingen, die dann an die Gemeinde vermietet. Der Bürgermeister beziffert die Investition für den Neubau auf 3,7 Millionen Euro, wobei die Gemeinde 850.000 Euro als Förderung vom Land erhält. Aktuell hat die Gemeinde rund 50 anerkannte Asylbewerber im Zuge der Anschlussunterbringung in Wohnungen eingewiesen, die überwiegend in Gemeindebesitz sind. Dazu kommen rund 15 unbegleitete Flüchtlinge im jugendlichen Alter. Außerdem hat der Landkreis im Ortsteil Flehingen rund 100 Flüchtlinge vorläufig im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Süßwarenfabrik Hirsch untergebracht.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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