Bürgermeisterwahl in Walzbachtal: Erste Bewerbung im Rathaus eingegangen

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Seit dem Wochenende läuft in Walzbachtal die Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl am 7. Juli. Eine Bewerbung ist schon im Rathaus eingegangen.

WALZBACHTAL (ch) Seit vergangenem Samstag läuft in Walzbachtal die Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl am 7. Juli. Von den im Vorfeld bekannt gewordenen drei Bewerbern hat bis Mittwochmorgen laut Wahlleiterin Mirjam Müller-Dietzel erst einer seine Unterlagen im Rathaus abgegeben. Bewerbungsschluss ist am Dienstag nach Pfingsten, 11. Juni, 18 Uhr. Amtsinhaber Karl-Heinz Burgey hatte bereits im November bekannt gegeben, dass er aus Altersgründen nicht wieder antritt.

„Das hohe Niveau halten“

Wie die Wahlleiterin auf Nachfrage bestätigt, handelt es sich bei der eingegangenen Bewerbung um die des derzeitigen ersten Bürgermeisterstellvertreters und CDU-Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat, Michael Paul. Das Amt des Bürgermeisters, noch dazu in der Heimatgemeinde, reize ihn, sagt der 53-jährige Rechtsanwalt und Vater von vier Kindern aus Jöhlingen zu seiner Motivation. Es ist nicht sein erster Anlauf: Bereits 2013, 2014 und 2015 hatte er sich nacheinander in Rust und Wolfach um das Bürgermeisteramt und in Eisenach um den Posten des Dezernenten für Soziales, Bildung und Kultur beworben, jedoch ohne Erfolg. Trotz seiner Parteizugehörigkeit traue er sich zu, das Amt parteipolitisch neutral auszuüben, so Paul. Angesichts der Verschuldung der Gemeinde werde kein Bürgermeister „große Projekte umsetzen können“, ist er sich sicher. Aber: „Man muss schauen, dass wir das hohe Niveau halten können.“ Eigene Akzente möchte er unter anderem bei der weiteren Verbesserung des Bürgerservice setzen.

„Zukunftsträchtiges Dorfmodell erarbeiten“

Auch die 58-jährige Unternehmerin und Mutter einer erwachsenen Tochter, Iris Würtz aus Wössingen, hat sich schon vor Abgabe der Unterlagen zu ihrer Bewerbungsabsicht bekannt. Die wachsende Verschuldung der Gemeinde beobachte sie schon lange mit Sorge, sagt Iris Würtz, die auf ihre langjährige Erfahrung als Beraterin von in Schieflage geratenen Unternehmen verweist. Ihre Bestandsaufnahme lautet: „Die schwierige Situation ist Ausdruck der politischen Kultur.“ Es seien Einzelmaßnahmen ergriffen worden, ohne eine übergeordnete Idee zu haben. In Kooperation mit Bürgern, Gemeinderat und Verwaltung will sie einen Handlungsrahmen für ein widerstandsfähiges, zukunftsträchtiges und wirksames Dorfmodell erarbeiten, um den finanziellen Abwärtstrend zu stoppen und mittelfristig den Haushalt zu konsolidieren.

„Kleine Projekte für die Bürger angehen“

Aus seinen Ambitionen ebenfalls keinen Hehl gemacht hat Siegfried Weber. Der 33-jährige ledige Verwaltungsfachangestellte aus Wössingen arbeitet seit über zehn Jahren im Bürgerbüro der Gemeinde und nimmt für sich in Anspruch, immer regen Kontakt zu den Bürgern gepflegt zu haben. Schon seit seiner Ausbildung hege er den Wunsch, „irgendwann einmal Bürgermeister zu werden“. Deshalb sei er auch bewusst nie in eine Partei eingetreten. Der Ort liege ihm „sehr am Herzen“, betont Weber. „Ich will, dass jeder sich wohlfühlt und gerne hier wohnt.“ Wegen des „Riesenschuldenstands“ der Gemeinde könne man keine großen Projekte angehen, „aber kleine Projekte, von denen die Bürger etwas haben“. Konkreter will er sich zu seinen Plänen als Bürgermeister bei den offiziellen Kandidatenvorstellungen äußern. Am 23. April reichte der Verwaltungsfachangestellte seine Bewerbung offiziell ein.

Termine für Kandidatenvorstellung

Ob es bei der bis dato bekannten voraussichtlichen Bewerberzahl bleibt, ist offen. Die Walzbachtaler SPD ließ auf Anfrage wissen, es seien Gespräche im Gange, Namen wolle man aber noch nicht nennen. Was jedoch schon feststeht, sind die Termine für die beiden öffentlichen Bewerbervorstellungen: Zuerst werden sich die Kandidaten am Dienstag, 25. Juni, in der Jöhlinger Jahnhalle präsentieren und am Folgetag, Mittwoch, 26. Juni, noch einmal in der Wössinger Böhnlichhalle. Beide Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr.

Mehr zur Bürgermeisterwahl lesen Sie auf unserer Themenseite

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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