Klagen über Verspätungen und Ausfälle der Züge nehmen in Gondelsheim nicht ab
„Das Land muss die Notbremse ziehen“

Die Klagen über Zugverspätungen und -ausfälle des Anbieters Abellio häufen sich beim Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp. | Foto: archiv
  • Die Klagen über Zugverspätungen und -ausfälle des Anbieters Abellio häufen sich beim Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp.
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Gondelsheim (kn) Seit dem Betreiberwechsel von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) zum Anbieter Abellio Anfang August 2019 kam es auf der Bahnstrecke Bruchsal - Mühlacker immer wieder zu Verspätungen und Zugausfällen. „Es wird einfach nicht besser“, beschreibt Markus Rupp die Situation in einer aktuellen Pressemitteilung, über ein Jahr später. Verspätungen und kurzfristige Zugausfälle seien eher die Regel als die Ausnahme.

Viele Beschwerden aus der Bevölkerung

„Die Zahl der Beschwerden ist hoch, viel zu hoch“, fasst der Bürgermeister den vorherrschenden Unmut zusammen und ergänzt: „Eigentlich hatten wir alle gehofft, dass es nach dem Ende der Arbeiten auf der Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart wieder besser wird. Aber keine Spur, die Unzuverlässigkeit hält unvermindert an.“ Für ihn sei das ein unhaltbarer Zustand: „Seit eineinhalb Jahren hat der Betreiber die Probleme nicht in den Griff bekommen“, so Rupp. Damals habe das Verkehrsministerium des Landes den langjährigen Betreiber AVG durch Abellio abgelöst. „Seither funktioniert wenig“, sagt Rupp. Dabei sehe er vor allem das Verkehrsministerium in der Pflicht: „In Stuttgart sitzen die Auftraggeber und wie jeder Auftraggeber steht das Verkehrsministerium in der Pflicht, den Missstand zu beseitigen“, betont Rupp.

Keine Stärkung des ÖPNV

Kinder, die zu spät in die Schule kommen, Senioren, die wichtige Arzttermine verpassen, Arbeitnehmer, die ihren Berufsalltag nicht mehr planen können: solche Klagen landen ständig bei Rupp. Seit eineinhalb Jahren herrsche ein Chaos auf der Schiene, so der Bürgermeister. Für seine Klage über fehlende Verlässlichkeit hält er ein Beispiel parat: „Eine halbe Stunde vor der geplanten Abfahrtszeit bestätigt die Auskunft selbige. Aber der Zug kommt nicht, dafür ertönt eine halbe Stunde nach der geplanten Abfahrtszeit eine unverständliche Durchsage, die auf den Zugausfall hinweist. Alles leider keine Einzelfälle.“ Die Folge für Rupp ist klar: „Die meisten steigen wieder auf das Auto um. Wir erreichen damit genau das Gegenteil des eigentlich angestrebten Ziels, eine Stärkung des ÖPNV und damit eine Verbesserung der Umweltbilanz.“

Klimaziele des Landes seien so nicht erreichbar

So ließen sich die Klimaziele des Landes niemals erreichen. Ebenfalls seien die Menschen in Gondelsheim und der gesamten Region auf einen funktionierenden, öffentlichen Nahverkehr angewiesen. "Sie müssen sich auf eine funktionierende Stadtbahn verlassen können“, so Rupp. Deshalb wendete sich Gondelsheims Bürgermeister abermals an die Landesregierung: „Seit nunmehr eineinhalb Jahren herrscht in der Region der ÖPNV-Notstand und die Verantwortlichen unternehmen viel zu wenig dagegen. Das ist nicht hinnehmbar. Das Land muss die Notbremse ziehen!“

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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