"Der Oberöwisheimer Pfannwaldsee stinkt zum Himmel"
Die Bewohner von Oberöwisheim fordern eine Entschlammung des Sees, da dieser "vergammelt". Die Naturschutzbehörde ist jedoch anderer Ansicht.
Kraichtal-Oberöwisheim (mar) Vor rund zwei Monaten trafen sich der Kraichtaler Bürgermeister Ulrich Hintermayer, Gemeinderatsmitgleider und viele Bürger vor Ort, um über den Zustand des Pfannwaldsees in Oberöwisheim zu diskutieren. Einige Bürger fordern eine Entschlammung und optische Aufwertung des Sees, da dieser "zum Himmel stinke". Das Stadtoberhaupt sagte den Anwesenden zu, erneut mit der für den See zuständigen Oberen Naturschutzbehörde Kontakt aufzunehmen und die Anliegen der Bevölkerung vorzubringen. Mitte Januar fand nun diesbezüglich ein Gespräch zwischen Vertretern des Regierungspräsidiums Karlsruhe (RP) und der Stadt Kraichtal statt. Hintermayer sprach nach eigener Aussage die Sorgen und Wünsche bezüglich der fortschreitenden Verlandung des Sees, des Zustands des Überlaufwerks und der Maßnahmen zum Füttern der Tiere und zum Parken am See an.
"Entschlammung des Sees nicht zielführend"
Silke Schweitzer vom RP sieht die Verlandung des Gewässers dagegen als natürlichen Prozess durch das herunterfallende Laub der umliegenden Bäume an. Außerdem beschreibt sie den See als ökologisch hochwertigen Lebensraum, in dem sich Pflanzen und entsprechende Tierarten ansiedeln könnten. "Eine Entschlammung des Sees kann deshalb nicht als zielführend erachtet und damit nicht in Aussicht gestellt werden", so Schweitzer. Im Einvernehmen mit dem RP könne aber die Anpflanzung von Hochstauden oder Sträuchern abgestimmt werden. Genaue Standorte und Anpflanzungen sollen bei einem Vor-Ort-Termin mit der Umweltbeauftragten Tina Kassner und dem Forst abgestimmt werden. Besprochen wurde darüber hinaus, dass die Stadt zwei kleinere Baumgruppen am Überlauf des Pfannwaldsees fällen lässt, um ein weiteres Einwachsen der Wurzeln zu verhindern. Das Überlaufbauwerk werde zudem auf Dichte und Standsicherheit geprüft, erklärt die Stadt in einer Mitteilung.
Fütterung der Enten und Nutrias ist problematisch für den Zustand des Gewässers
Um dem laut RP "äußerst schädlichen Füttern von Enten und Nutrias entgegenzuwirken", könne die Kommune dies verbieten und zudem mit einer Ordnungsgeld belegen. Darüber hinaus empfehle das RP der Stadt illegales Parken zu unterbinden. „Im Gegenzug hierzu, unterstützen wir die Schaffung von zwei bis drei Behindertenparkplätzen für außergewöhnlich gehbehinderte Schwerbehinderte ausdrücklich“, erklärt Alexander Zink vom RP. "Sonstiges Parken entlang des Weges und außerhalb des ausgeschilderten Waldparkplatzes ist aber zu verhindern, und auch die illegal aufgestellten Parkbänke sowie Mülleimer sind zu entfernen."
Autor:Maren Stoll aus Bretten |
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