Sicherstellung der ärztlichen Versorgung
Errichtung eines Gesundheitszentrums im Stadtteil Menzingen geplant
Kraichtal (red) Zu später Stunde stimmte der Kraichtaler Gemeinderat im nichtöffentlichen Teil der letzten Sitzung des Jahres 2023 einer Zusammenarbeit zwischen der Stadt Kraichtal und der Mayer Innenarchitektur+Möbelmanufaktur aus Sulzfeld zu und gab damit „grünes Licht“ für die lang ersehnte Errichtung eines Gesundheitszentrums in Kraichtal. Das teilt die Stadtverwaltung in einer Presseinformation mit.
Grundstein vor vier Jahren gelegt
Den Grundstein für das Gesundheitszentrum – zumindest auf dem Papier – hatte das Ratsgremium bereits vier Jahre zuvor mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Beim Friedhof“ im Stadtteil Menzingen gelegt. Im zwischenzeitlich rechtskräftigen Plan ist sowohl eine Fläche für die Errichtung eines Seniorenwohnheimes sowie den Neubau eines Ärztehauses vorgesehen.
89 Prozent der Hausärzte in Kraichtal sind über 60 Jahre alt
Bis 2035 werden in Deutschland laut der Robert-Bosch-Stiftung rund 11.000 Hausärzte fehlen. Besonders kritisch wird die Lage in den ländlichen Regionen sein. „So auch bei uns in Kraichtal“, berichtete Bürgermeister Tobias Borho und bekräftigte diese Aussage mit dem Fakt, dass „in Kraichtal 89 Prozent der Hausärzte derzeit über 60 Jahre alt sind“. Zwar sei die momentane ärztliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger Kraichtals mit sechs Hausarztpraxen in fünf verschiedenen Stadtteilen, einer Frauenarztpraxis, drei Zahnarztpraxen, acht Physiotherapeuten, einer logopädischen Praxis, einem Tierarzt sowie zahlreichen Massagepraxen, Heilpraktikern, Ergotherapeuten und Fußpflege auf dem Papier ganz gut, werde sich aus den genannten Altersgründen jedoch in absehbarer Zeit ändern. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt bestehet in den östlichen Stadtteilen Kraichtals (Menzingen, Landshausen und Bahnbrücken) akuter Handlungsbedarf, was die ärztliche Versorgung angeht.
Stadt bemüht sich um Sicherstellung der medizinischen Versorgung
Kein Geheimnis sei es, dass sich die Kraichtaler Hausärzte teils seit einigen Jahren händeringend um Nachwuchskräfte bemühen. Ein schwieriges Unterfangen. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, bemüht sich die Stadt Kraichtal derzeit intensiv um die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung. Abstimmungsgespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg sowie dem Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Karlsruhe beispielsweise laufen parallel. Entsprechende Werbemaßnahmen, um Kraichtal für (Jung-)Mediziner attraktiv zu machen, sind in Arbeit.
Zwei Partner – ein gemeinsames Ziel
„Schnell wurde im Zuge unserer Recherche deutlich, dass es sich bei der Firmengruppe Mayer um einen kompetenten und erfahrenen Betrieb handelt, der nicht zuletzt aufgrund der räumlichen Nähe Kraichtal/Sulzfeld für die Verwirklichung unserer Vision von einem Gesundheitszentrum in Kraichtal-Menzingen in Frage kommt“, so Bürgermeister Tobias Borho, der weiterhin darauf hinwies, dass beispielsweise die Gesundheitszentren in Oberderdingen, Heidelsheim, Eppingen und Sulzfeld von der Firma Mayer errichtet wurden. Mitte Februar wurde nun ein sogenannter Projektmanagement-Vertrag geschlossen, der unter anderem die Akquise potenzieller Mieter und Dienstleister beinhaltet. „Diese wiederum dürfen sich auf vollständig in den Neubau des Gesundheitszentrums integrierte Abläufe freuen“, erläuterte Geschäftsführer Jürgen Mayer. Das Gesundheitszentrum werde selbstredend barrierefrei und nach den neuesten Hygiene- und Arbeitsstättenrichtlinien gebaut. Zu gegebener Zeit finde eine gemeinsame Informationsveranstaltung statt.
Stadt Kraichtal unterstützt bei Suche nach Medizinern
Die Stadt unterstütze außerdem mittels Herstellung von Kontakten zwischen den derzeitigen Praxisbetreibern und an einer Praxisübernahme interessierten (Nachwuchs-)Ärzten – unabhängig von den Planungen in Menzingen. Ebenso könne die Stadtverwaltung bei der Suche nach geeigneten Praxisräumlichkeiten sowie nach privaten Immobilien unterstützen. Krippen- und Kindergartenplätze seien vorhanden.
„Wir helfen bei Bedarf gerne bei der Antragstellung für mögliche Förderprogramme“, so Hauptamtsleiterin Katharina Kimmich, die im Vorhandensein stadteigener, vollerschlossener Grundstücke mit freien Plätzen für Einzel- und/oder Doppelhausbebauung beziehungsweise Hausgruppen in den Neubaugebieten, etwa in Menzingen „Beim Friedhof“ und Neuenbürg „Lerchenberg“, einen Standortvorteil sieht. Im Neubaugebiet „Beim Friedhof“ in Menzingen wird Wohnen und Arbeiten - nur einen Steinwurf voneinander entfernt - möglich. Jürgen Mayer garantiert für das zu errichtende Gesundheitszentrum ein durchgehendes Entwurfs- und Designkonzept.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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