Hochwasserschutz-Projekt an der Saalbach
Gondelsheim investiert mehr als 1,4 Millionen Euro in ein Maßnahmenpaket

Fabian Knapp vom Ingenieurbüro Wald & Corbe (Hügelsheim), Hauptamtsleiter Koray Kästner und Bürgermeister Markus Rupp (von links) machten sich ein Bild vom Bau des Hochwasserschutzes. | Foto: Özge Celik
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  • Fabian Knapp vom Ingenieurbüro Wald & Corbe (Hügelsheim), Hauptamtsleiter Koray Kästner und Bürgermeister Markus Rupp (von links) machten sich ein Bild vom Bau des Hochwasserschutzes.
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Gondelsheim (red) Der Hochwasserschutz an der Saalbach nimmt Fahrt auf, das teilt die Gemeinde Gondelsheim mit. Bagger und Bauzäune - dieses Bild bietet sich allen, die derzeit in Gondelsheim an der Saalbach entlanglaufen. „Die zentrale Maßnahme zur weiteren Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Saalbach hat nun begonnen“, sagt Bürgermeister Markus Rupp und ergänzt: „Bis Sommer, Herbst nächsten Jahres werden wir damit den nächsten wichtigen Baustein zum Schutz der Bevölkerung umgesetzt haben.“

Zwischen Brücke Meierhof und Regenrückhaltebecken Schlossbuckel

Was im Februar mit der teilweisen Rodung der Ufer begann, findet nun seine Fortsetzung. Auf dem rund 400 Meter langen Abschnitt zwischen Brücke Meierhof und dem Regenrückhaltebecken Schlossbuckel bei der Tennishalle investiert die Gemeinde rund 1,4 Millionen Euro. Etwas mehr als 1,1 Millionen Euro davon steuern Bund und Land aus diversen Fördertöpfen bei. „Ohne diese finanzielle Unterstützung wäre das Projekt nicht möglich gewesen“, betont Rupp.

Gemeinde muss rund 250.000 Euro beisteuern

Auch die verbleibenden, aus dem Gemeindesäckel zu begleichenden rund 250.000 Euro sind kein Pappenstiel. „Nach Kraichgauschule und Feuerwehrhaus ist das die höchste Gondelsheimer Investition“, verdeutlicht er die Größenordnung. „Aber an der Bedeutung und der Sinnhaftigkeit bestehen keine Zweifel. Es geht schließlich um das Wohl der Gondelsheimerinnen und Gondelsheimer und den Schutz ihres Hab und Guts.“

Gewässerverbreiterung an der Stelle nicht möglich

Die beträchtliche Investitionssumme resultiert auch aus den besonderen örtlichen Begebenheiten, wie Fabian Knapp vom Planungsbüro Wald + Corbe erklärt: „Normalerweise lautet der Standardsatz beim Hochwasserschutz: gib dem Gewässer einfach mehr Platz. Aber auf beiden Seiten der Saalbach gibt es schlichtweg kein Raum zur Verbreiterung.“ Deshalb bedarf es anderer Maßnahmen. Unter anderem werden auf der Seite der Tennisanlage die Dämme aufgeschüttet. Auf der anderen Uferseite wird zwischen dem bestehenden Fußgängerweg und den angrenzenden Häusern eine Schutzwand errichtet. Und an den beiden Endpunkten an der Brücke Meierhof und am Regenrückhaltebecken Schlossbuckel werden künftig jeweils ein Querdamm für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Aufenthaltsqualität an der Saalbach verbessern

Einher geht damit eine sogenannte gewässerökologische Aufwertung des Saalbach. Konkret bedeutet das beispielsweise das Anlegen von Fischunterständen und Kiesbänken, um den im Wasser lebenden Tieren ein noch besseres Lebensumfeld zu ermöglichen. „An erster Stelle steht der Hochwasserschutz. Dort wo es möglich ist, ergänzen wir diesen um ökologische Maßnahmen“, macht Bürgermeister Rupp deutlich. Er verweist zudem auf ein weiteres Ziel der derzeitigen Arbeiten. „Mittelfristig möchten wir die Aufenthaltsqualität dort verbessern, die Saalbach für die Menschen erlebbar machen und eine Art Parkanlage am Wasser schaffen“, so Rupp. Daher werden bereits jetzt die Ufer abgeflacht, zumindest dort, wo die Möglichkeit dazu besteht.

Nicht die letzte Hochwasserschutzmaßnahme

Mittelfristig denkt Bürgermeister Rupp ebenso beim Thema Hochwasserschutz: „Das ist eine große Maßnahme, die die Bürgerinnen und Bürger vor einem Jahrhunderthochwasser plus Klimazulage schützen soll. Aber sie ist sicherlich nicht die letzte.“ Dazu zählen erste Planungen, wie es entlang der Saalbach weiter gehen könnte. Dazu zählen ebenso die bereits umgesetzten beziehungsweise geplanten Maßnahmen an anderen Hochwasser-Gefahrenstellen wie Ried- und Bruchgraben.

Seit Hochwasser 2013 hat sich viel getan

Mit Unbehagen erinnert sich Rupp noch an das Hochwasser im Jahr 2013: „Das war ein reiner Blindflug.“ Es gab keine Informationen darüber, ob die Pegel weiter steigen und die Schutzmaßnahmen waren damals überschaubar. „Seither hat sich viel getan. Ein Bündel an Maßnahmen wurde seither umgesetzt“, so Rupp. Dazu zählt insbesondere das Frühwarn-Alarmsystem mit seinen stufenweisen Notfallmaßnahmen. Ergänzend macht er deutlich: „Beim Hochwasserschutz wird sich auch in Zukunft noch einiges tun. Unsere Aufgabe ist es, die Bevölkerung bestmöglich zu schützen und dieser Aufgabe kommen wir nach.“

Fabian Knapp vom Ingenieurbüro Wald & Corbe (Hügelsheim), Hauptamtsleiter Koray Kästner und Bürgermeister Markus Rupp (von links) machten sich ein Bild vom Bau des Hochwasserschutzes. | Foto: Özge Celik
Der Bau der Hochwasserschutzmaßnahmen an der Saalbach  in Gondelsheim sind in vollem Gange. | Foto: Özge Celik
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Kraichgau News aus Bretten

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