Fußball-Verbände Baden-Württembergs kritisieren Einschränkung der Förderung
Kunstrasen-Debatte: Unmut über eingestellte Zuschüsse

Stuttgart (dpa/lsw) Die Fußball-Verbände Baden-Württembergs haben in der Debatte um Kunstrasenplätze die Entscheidung der Landesregierung kritisiert, die finanzielle Förderung einzuschränken. "Faktisch bedeutet dies, dass im Moment keine neuen Bauprojekte in Angriff genommen werden können. Das hat zu Verunsicherung und Unverständnis bei uns und unseren Fußballvereinen geführt", teilte am Montag der Präsident des Badischen Fußballverbands, Ronny Zimmermann, mit.

"Bedeutung des Breitensports nicht ausreichend berücksichtigt"

Die gesellschaftliche Bedeutung des Breitensports sei nicht ausreichend berücksichtigt worden, kritisierten die Fußball-Verbände und forderten einen Bestandsschutz. Die Europäische Chemikalienagentur prüft derzeit die Auswirkungen von Mikroplastik. Im Fall der Kunstrasenplätze geht es konkret um das Auffüllen von Granulat. Am Ende der laufenden Konsultationen könnte ein Verbot des Nachfüllens durch die EU stehen.

Ausgenommen sind schon bestehende Förderbescheide

"Richtig ist, dass das Land Kunstrasenspielfelder, die mit Mikroplastik verfüllt werden, zukünftig nicht mehr fördern wird", erklärte das Kultus- und Sportministerium in Stuttgart. Ausgenommen von diesem Förderstopp seien Vereine, die bereits einen Förderbescheid erhalten haben. Das Land fördere auch den Austausch des Füllmaterials. Mit einem Sonderprogramm will das Ministerium Kunstrasenplätze von Granulat befreien, das die Umwelt schädigt. Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) will den Sport mit vier Millionen Euro jährlich bei der Sanierung von Kunstrasenplätzen unterstützen und sich dafür einsetzen, dass die Sportvereine eine angemessene Übergangsfrist bekommen.

"Schnellschuss der Landesregierung"

Der sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gernot Gruber, schloss sich der Kritik der Fußball-Verbände an und bezeichnete den Beschluss der Landesregierung als "Schnellschuss". Eine genaue Zahl der in Baden-Württemberg betroffenen Plätzen lag nicht vor, generell soll es rund 700 Kunstrasenplätze geben.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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