Neubau der Gemeinschaftsschule Kraichtal: Alles im Zeit- und Kostenplan
Pünktlich zum Schuljahr 2019/2020 soll der Unterricht in den neuen Klassenräumen der Gemeinschaftsschule Kraichtal beginnen. Eine „Stippvisite“ auf der größten Baustelle in der Geschichte der Stadt Kraichtal.
KRAICHTAL-MÜNZESHEIM (sn) Pünktlich zum Schuljahr 2019/2020 soll der Unterricht in den neuen Klassenräumen der Gemeinschaftsschule Kraichtal beginnen. Mensa, Musiksaal und ein neu gestalteter Pausenhof bilden sodann das neue Zentrum der Schule. Damit das Stichdatum 11. September 2019 auch eingehalten werden kann, laufen die Arbeiten am Schulstandort Münzesheim bereits seit dem offiziellen „Baggerbiss“ im Mai 2017 auf Hochtouren.
Größte und teuerste Baustelle der Stadt
Rund ein Jahr später konnte Richtfest gefeiert werden. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 1,4 Millionen Euro aufgewendet worden. Zwischenzeitlich hat der Erweiterungsbau mit Mensa und Unterrichtsräumen für die Markgrafen-Gemeinschaftsschule weiter Gestalt angenommen. Vom Baufortschritt überzeugte sich am Donnerstagnachmittag, 8. November, Bürgermeister Ulrich Hintermayer zusammen mit Hauptamtsleiter Reinhard Neudeck und weiteren Mitarbeitern der Stadt Kraichtal sowie Gemeinschaftsschul-Rektor Matthias Fuchs und Konrektor Bernd Schürle persönlich bei einem Besuch auf Kraichtals größter und gleichzeitig mit 15 Millionen Euro Baukosten kostenintensivster Baustelle in der Geschichte der Stadt Kraichtal.
Ort für gemeinsames Lernen
Beim gemeinsamen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten brachte das Kraichtaler Stadtoberhaupt seine Freude über die Tatsache zum Ausdruck, dass die Stadt mit dem Bauprojekt auch für junge Familien attraktiv bleibt: „In der weiterführenden Schule sehe ich ganz eindeutig einen Standortfaktor für Kraichtal.“ Und auch die bisher vollzogenen Bauarbeiten sorgen für zufriedene Gesichter bei den Baustellenbesuchern, zumal „wir aktuell voll im angepassten Bauzeitenplan liegen“, weiß Bauleiter Marc Kolb vom beauftragten Büro Hug/Kolb aus Bruchsal.
Finanzrahmen eingehalten
Weiter führt er aus, dass – Stand heute – auch der Finanzrahmen von 15 Millionen Euro eingehalten wird. Aktuell wurden 5,3 Millionen Euro verbaut. „Die Fassade soll von vorgesetzten Balkonen geprägt werden“, verrät er weiter. Diese dienen als Revisionsgänge und in Verbindung mit den Außentreppen als zweite Fluchtmöglichkeit. Die umlaufende, geschosshohe Pfosten-Riegel-Fassade aus einheimischem Holz gliedert den Bau horizontal. Große Fensterflügel ermöglichen eine natürliche Lüftung der Zimmer. Die thermische Gebäudehülle des Neubaus ist hochgedämmt und die Heizung wird teilweise mit regenerativen Energien betrieben. Das Gebäudekonzept ist laut Architekturbüro Asböck nachhaltig und wirtschaftlich. Auch vom Preisgericht des Planungswettbewerbs war der Entwurf für seine Wirtschaftlichkeit und die „hohe städtebauliche und innen- wie außenräumliche Qualität“ gelobt worden.
Der Baufortschritt im Detail
Konkret begonnen hatte die Realisierung des Großprojekts Anfang Juni 2017 mit den Abbruch- beziehungsweise Rückbauarbeiten. Das bestehende, eingeschossige Nebengebäude, einst in Holzskelettbauweise auf 580 Quadratmetern Grundfläche errichtet, wurde ebenso abgerissen, wie der dreigeschossige Westflügel. Allein unter den Fundamenten des Westflügels wurden 30 Kubikmeter (rund 70 Tonnen) Betonmehrmassen entsorgt sowie 510 Quadratmeter Aluminiumfassade mit Dämmung abgebaut. Die Baustraße für die Folgegewerke auf dem Baufeld wurde hergestellt. Es folgten Rohbau-, Entwässerungs- und Stahlbetonarbeiten. Die Wände und Stützen wurden im Zeitraum Ende Oktober 2017 bis Anfang Februar 2018 errichtet. Die Trennwand im Verbindungsbau, ein sogenanntes Fertigteil-Hohlwandelement, verläuft im Treppenaufgang über zwei Geschosse und wurde im Februar 2018 eingebaut. Im Verbindungsbau selbst befindet sich eine Ortbetontreppe mit Verbindungsrampe, welche den Bestand mit dem Neubau verbindet. Mitte Juli fand der letzte Betonier-Termin auf der Baustelle, die Aufkantung des Flachdachs, statt. Es folgten Dachdeckerarbeiten und schließlich konnte im September mit dem Innenausbau begonnen werden. Nahezu ein Drittel der Gesamtkosten in Höhe von 15 Millionen Euro werden aus Zuschüssen verschiedenster „Fördertöpfe“ bezahlt.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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