Ägyptologie oder Judaistik
Rechnungshof kritisiert unbeliebte Master-Studiengäng

Bei einigen Masterstudiengängen im Südwesten herrscht gähnende Leere, kritisiert der Landesrechungshof. (Archiv-Foto) | Foto: Sebastian Gollnow/dpa
  • Bei einigen Masterstudiengängen im Südwesten herrscht gähnende Leere, kritisiert der Landesrechungshof. (Archiv-Foto)
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Stuttgart (dpa/lsw) Der Rechnungshof kritisiert das Land für zu viele Masterstudiengänge, die niemand absolvieren möchte. Nach Angaben der Finanzkontrolleure kam bei einer Überprüfung von mehr als 700 Masterstudiengängen an Universitäten und Hochschulen heraus, dass es im Südwesten mehr als 120 Studiengänge gibt, für die sich jährlich weniger als 10 Personen einschreiben.

Es sei wirtschaftlich nicht vertretbar, diese Studiengänge dauerhaft anzubieten, kritisieren die Prüfer. «Die dafür vorgehaltenen Ressourcen erzeugen nur wenig Nutzen und fehlen an anderer Stelle, vor allem in den dauerhaft überausgelasteten Bereichen», heißt es in dem Bericht.

Reaktion auf schwache Nachfrage gefordert

Einige der wenig nachgefragten Studiengänge gebe es landesweit gleich mehrfach in gleicher oder ähnlicher Form, teilte der Rechnungshof mit. Besonders betroffen seien geisteswissenschaftliche Fächer an den Unis in Tübingen, Freiburg und Heidelberg. Dem Bericht zufolge geht es um die Bereiche Geschichte, Sprache und Kultur sowie Religion. Als Beispiel führen die Prüfer zwei Masterstudiengänge im Bereich Ägyptologie an, die im Schnitt von weniger als einem Studienanfänger pro Jahr begonnen werden. Ähnlich sieht es bei zwei Masterstudiengängen der Judaistik aus.

«Gesetzgeber und Landesregierung sollten nach unserer Auffassung sicherstellen, dass die Hochschulen auf die schwache Nachfrage durch Verzicht auf diese Studiengänge, ihre Aufhebung oder die Konzentration von Fächern an einzelnen Hochschulstandorten reagieren», sagte die Präsidentin des Rechnungshofs, Cornelia Ruppert. Die Kontrolleure schlagen vor, dafür im Landeshochschulgesetz festzuschreiben, dass Unis auf schwache Nachfrage künftig zwingend reagieren müssen.

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Kraichgau News aus Bretten

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