Nach 33 Jahren ist Schluss
Restaurant „Pigasos“ schließt ohne richtigen Abschied

Ende 2020 haben Foti (rechts) und Elefheria Tolis, auf dem Bild mit ihrem ältesten Sohn Wasilios, ihr griechisches Spezialitäten-Restaurant „Pigasos“ geschlossen.
 | Foto: Ilona Prokoph
  • Ende 2020 haben Foti (rechts) und Elefheria Tolis, auf dem Bild mit ihrem ältesten Sohn Wasilios, ihr griechisches Spezialitäten-Restaurant „Pigasos“ geschlossen.
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Oberderdingen (kn) Eigentlich wollten Fotios „Foti“ Tolis und seine Frau Elefheria zum Abschied ein Fest für alle veranstalten. Nun hat aber das Corona-Virus der langjährigen Betreiber-Familie des griechischen Restaurants „Pigasos“ in Oberderdingen durch den Lockdown einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Leider können wir mit unseren Gästen keinen richtigen Abschied feiern, aber wir bleiben ja in Oberderdingen“, sagt die Familie und schloss am 31. Dezember 2020 die Pforten des Spezialitätenrestaurants für immer. Nun ist geplant, dass aus dem Gastraum Wohnungen entstehen.

„Wir sind stolz, Oberderdinger zu sein“

1988 kam die Familie Tolis von Kaufbeuren, wo sie seit 1977 lebte, nach Oberderdingen und betrieb bis 1996 ihr Restaurant „Poseidon“. Dann gönnte sich die Familie, deren Kinder Wasilios, Sophia und Sokrates in Deutschland geboren wurden, ein Jahr Pause, bevor das „Pigasos“ eröffnete. Nach Oberderdingen kam die Familie über Pforzheimer Verwandte, weil die Eltern damals eine griechische Schule für ihre Kinder suchten, die es in Kaufbeuren nicht gab. Während Elefheria in der Küche die leckeren Gerichte zubereitete, kümmerte sich ihr Mann Foti um den Service. Und auch die Kinder waren eingespannt. „Wir sind in Oberderdingen herzlich aufgenommen worden“, blicken der 66-jährige Foti und seine Frau Elefheria (62) Tolis auf die über 30 Jahre zurück. „Wir sind stolz, Oberderdinger zu sein“, sagen die beiden.

Freude auf Rentnerdasein

Schon vor einem Jahr haben sie ihren Abschied angekündigt. Ein Gast habe ihm einmal gesagt, er könne sich Oberderdingen ohne die beiden gar nicht vorstellen, berichtet Foti. Die Gastronomie sei körperlich anstrengend, sagt das Ehepaar und freut sich nun auf ihr Rentnerdasein. Aber: „Wir würden es wieder so machen“, blicken die beiden glücklich auf ihre 33-jährige Berufstätigkeit zurück. „Jetzt möchten wir noch etwas von unserem Leben haben“, sagen die beiden. „Ich habe mich in all den Jahren in ihrer Wirtschaft immer sehr wohlgefühlt“, sagt auch Bürgermeister Thomas Nowitzki. „Unser Foti war in unserem Oberderdingen immer eine Institution“, blickt der Gemeindechef zurück.
Foto: Ilona Prokoph

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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