"Es ist ein ziemliches Drama zu Ende gegangen"
"Schmerzlich": Kretschmann bedauert Palmers Austritt
Stuttgart (dpa/lsw) Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Parteiaustritt von Boris Palmer bedauert. "Persönlich tut es mir Leid um diesen klugen Kopf, der unsere Partei über eine sehr lange Zeit streitbar bereichert hat", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag, 2. Mai, in Stuttgart. Es sei "ein ziemliches Drama zu Ende gegangen", sagte Kretschmann. "Das berührt uns sehr. Ich finde das außerordentlich schmerzlich, was da passiert ist."
"Auszeit ist richtig"
Palmers Entscheidung, bei den Grünen auszutreten, nötige ihm Respekt ab, sagte der Regierungschef. Dass Palmer nun eine Auszeit nehmen will, hält Kretschmann für richtig. "Ich wünsche ihm, dass er diese Zeit gut für sich nutzen kann."
Streit um das "N-Wort"
Palmer hatte am Montag seinen Parteiaustritt erklärt und zuvor bekanntgegeben, eine "Auszeit" nehmen zu wollen. Am Rande einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main hatte Palmer am Freitag Stellung zu Art und Weise seiner Verwendung des "N-Wortes» genommen. Als er mit "Nazis raus"-Rufen konfrontiert wurde, sagte Palmer zu der Menge: "Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi." Mit dem sogenannten N-Wort wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Palmer war für seine Äußerungen heftig kritisiert worden. In einer persönlichen Erklärung vom Montag betonte Palmer, er hätte als Oberbürgermeister "niemals so reden dürfen".
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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