Was planen Sulzfeld und Kraichtal in 2022?
Schulsanierung, Neubaugebiete und ein Schlosscafé
Region (ger) Was steht in den Gemeinden in der Region an? Welche Baumaßnahmen, Umstrukturierungen und Projekte werden im Jahr 2022 angegangen? Die Brettener Woche/kraichgau.news hat nachgefragt. In Teil zwei der kleinen Übersicht geht es um die geplanten Neuerungen in Sulzfeld und Kraichtal.
Sulzfeld
In Sulzfeld wurden im vergangen Jahr das Gewerbegebiet Riegel und das Wohngebiet Kürnbacher Weg II erschlossen. Aldi Süd wird Ende Januar mit dem Bau eines Marktes im Gewerbegebiet beginnen, die Eröffnung ist für den Herbst geplant. Gewerbebetriebe aus der Ortsmitte sowie dem bestehenden Gewerbegebiet wollen ebenfalls beim Kreisverkehr mit Neubauten starten. Mit 1,1 Millionen Euro beziffert Pfründer den Breitband-Ausbau für das Gewerbegebiet, wovon 90 Prozent von Bund und Land gefördert werden, weshalb sich der Eigenanteil der Gemeinde in überschaubaren Grenzen hält.
Außerdem stehen wichtige Tiefbaumaßnahmen zum Hochwasserschutz an. In der ersten Jahreshälfte wird der Bau des Regenrückhaltebeckens und des Schrägklärerbeckens in der Straße „Am Honigbaum“ bei der Ravensburghalle fortgesetzt. Eine Maßnahme, die wie auch der Neubau eines Regenwasserkanals und der Sanierung der Wasserleitungen in der Riegelstraße zur äußeren Erschließung des Gewerbegebiets gehört, die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 2,1 Millionen Euro.
Die Sanierung der Blanc-und-Fischer-Schule geht 2022 in den zweiten Bauabschnitt, in dem die Unterrichtsräume aus vier kleinen und zwölf großen Klassenzimmern grundsaniert werden. Derzeit ist das Gebäude entkernt, die neuen Fenster sind schon eingebaut, es folgen die Erneuerung der Haustechnik, Innenausbau, Dämmung und Möblierung. Durch den Anbau eines T-förmigen Verbindungsbaus mit Aufzug wird das Gebäude auch barrierefrei. Die über neun Millionen Euro teure Maßnahme soll im November fertiggestellt sein. Dann ist auch ein kleiner Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Schulgebäudes geplant. Eine große Einweihung mit Schulfest soll wegen der Pandemie erst im Frühsommer 2023 folgen.
Im Rentamt in der Ortsmitte möchte ein regionaler Investor barrierefreie Wohnungen, ein Parkdeck und eine Tiefgarage sowie Praxen und Wohngruppen realisieren. Im Juni 2021 wurden die Denkmalgrabungen hierfür abgeschlossen, 2022 soll der Bauantrag vorangetrieben werden. Derzeit läuft die Abstimmung mit dem Denkmalamt.
Kraichtal
In Kraichtal wird in 2022 laut Bürgermeister Tobias Borho massiv die Außenbebauung angegangen. Konkret werden die Erschließungen der Neubaugebiete in Menzingen „Beim Friedhof“ sowie in Neuenbürg am „Lerchenberg“ begonnen und – sofern alles glatt läuft – auch abgeschlossen. Weitere Wohn- und Gewerbegebiete sollen in der aus neun Ortsteilen bestehenden Gemeinde ausgewiesen werden.
Als „Herzensprojekt“, das dieses Jahr endlich mit schon begonnenen Baumaßnahmen realisiert wird, bezeichnet Borho das Schlosscafé in Gochsheim. Es soll an Wochenenden geöffnet sein und von den Kraichtaler Vereinen, die die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, betrieben werden. „Wir sehen das als eine Stärkung der Vereine, die in der Pandemie doch stark zurückstecken mussten. Außerdem entsteht damit in unserem touristischen Zentrum ein Treffpunkt für alle Kraichtalerinnen und Kraichtaler, aber auch für alle Besucherinnen und Besucher unserer Gemeinde“, so Borho.
Den Kindergarten-Ausbau prüft die Gemeinde fortlaufend. In Unteröwisheim soll ein neuer Kindergarten entstehen, hier läuft laut Borho gerade die Architektenausschreibung. „Die Eröffnung wird dann frühestens im späten 2023, eher 2024 sein.“
Weitere Projekte sind der Glasfaserausbau in den Gemeinden sowie Anschaffungen, die unter dem Thema Katastrophenschutz subsumiert werden. So werden Notstromaggregate und Zapfwellengeneratoren angeschafft, um vor eventuellen Notlagen geschützt zu sein.
Auch die Social-Media-Kanäle baut die Gemeinde dieses Jahr aus, die Kraichtal-App für Bürgerinnen und Bürger wurde schon über 500-mal heruntergeladen. Einen schönen Erfolg kann Borho beim Thema Nahversorgung vermelden: Es ist so gut wie in trockenen Tüchern, dass in Oberacker am Alten Rathaus ein Lebensmittel-Automat aufgestellt wird, den ein lokaler Partner aus dem Ort betreiben wird. Hierbei profitiert die Gemeinde von Fördermitteln des LEADER-Programms. Solche Lösungen strebt Borho auch in anderen Ortsteilen an.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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