Sparmaßnahmen: „Vielfalt am Staatstheater nicht gefährdet“
Von den drastischen Einsparmaßnahmen der Stadt Karlsruhe zur Konsolidierung des Haushalts ist auch das Badische Staatstheater betroffen (wir berichteten). In einem Treffen zwischen Staatstheater und Stadt wurde jetzt über die Konsequenzen diskutiert.
Karlsruhe (swiz/pm) Es war ein harter Schlag für die Kulturszene in Karlsruhe, als der Gemeinderat und die Stadtverwaltung die Einsparmaßnahmen bis zum Jahr 2022 verkündeten und beschlossen. Damit in den nächsten sechs Jahren keine millionenschweren Haushaltslücken klaffen, hatte die Verwaltung ein Paket aus 304 Maßnahmen zusammengestellt, die der Stadt bis 2022 ein erhofftes Einsparpotenzial von rund 185 Millionen Euro ermöglichen. Eine dieser Maßnahmen betrifft auch das Badische Staatstheater Karlsruhe, bei dem es allein im Jahr 2017 eine Kürzung des Budgets von rund 465.000 Euro geben soll. Was diese Maßnahme noch prekärer macht: Aufgrund der bestehenden Kofinanzierung von Stadt und Land bedeuten Einsparungen der Stadt automatisch auch Kürzungen des Landesanteils in gleicher Höhe.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
Die Angst um einen Substanzverlust und Kündigungen am Staatstheater war also groß. In einem Treffen zwischen Gemeinderäten, Oberbürgermeister Frank Mentrup und der Vertretung des Staatstheaters unter Leitung von Generalintendant Peter Spuhler sollten die düsteren Aussichten nun ein wenig aufgeklärt und diskutiert werden. Einig war man sich bei dem Treffen laut den Beteiligten darüber, „dass die kulturelle Vielfalt des Angebots in ihrer Substanz nicht zur Disposition gestellt werden darf und keine betriebsbedingten Kündigungen vorgenommen werden“. Man wolle vielmehr in weiteren Gesprächen Wege suchen, um die Konsolidierungsziele im kommenden Doppelhaushalt der Stadt Karlsruhe zu erreichen und realistische Einsparpotenziale für das Staatstheater zu definieren.
Von Realismus geprägte Gespräche
„Nach konstruktiven, von Realismus geprägten Gesprächen sind wir zuversichtlich, Einsparpotenziale identifizieren zu können, ohne die künstlerische Qualität des Hauses reduzieren zu müssen - im Interesse des Publikums in der Stadt und in der Region“, stimmten Mentrup und Spuhler in der Bewertung der Treffen überein.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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