Herausforderungen in Zeiten von Corona
Stadtverwaltung Kraichtal setzt auf Online-Angebote

Kraichtaler Bürgerservice in Zeiten von Corona. | Foto: sk
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Kraichtal (sk) Anfang Mai richtete die Stadtverwaltung Kraichtal ein Portal auf ihrer Website ein, über das die Kraichtaler Bürger einen Termin im Bürgerbüro buchen können. Dieses wird laut Bürgermeister Ulrich Hintermayer „extrem gut angenommen“. „Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz und freuen uns, dass wir hier einen zusätzlichen Service anbieten können“, so Hintermayer. Man wolle mit dem Angebot Wartezeiten und Menschenansammlungen im Rathaus vermeiden. Dass diese Möglichkeit auch für die Zeit „nach Corona“ interessant ist, sei für ihn keine Frage. Rund sechs Wochen war das Rathaus nur für dringende Angelegenheiten geöffnet. Wie auch für die Betriebe in der freien Wirtschaft gelte es nun, schrittweise zurück in die Normalität zu finden. Dass man hierfür in vielerlei Hinsicht neue Wege beschreiten muss, sei relativ schnell klar geworden, so das Stadtoberhaupt.

Kurzarbeit vermieden

„Wir haben direkt zu Beginn der Corona-Pandemie gemerkt, dass wir in Sachen Digitalisierung einen Nachholbedarf haben“, so Hintermayer. Dies betreffe nicht nur das Angebot für die Bürger, auch intern habe es zahlreiche Entwicklungen gegeben. So habe man den Mitarbeitern die Möglichkeit geschaffen, von zu Hause aus zu arbeiten. Mittlerweile habe man aber auch viele Arbeitsplätze mit Plexiglasscheiben ausgestattet. Während dieser Herausforderung auch andere Betriebe gegenüber standen, gab es seitens der Kommunen eine besondere Herausforderung zu meistern: Den Betrieb der Kindertagesstätten beziehungsweise die Beschäftigung der Erzieherinnen und weiterer Betreuungskräfte bedarfsgerecht anzupassen. „Da die Verordnungen des Landes immer sehr kurzfristig veröffentlicht wurden, wussten wir nie, wie lange die jeweiligen neuen Regelungen galten. Wieviele Erzieherinnen wir wann wo benötigten – es war und ist weiterhin sehr viel Flexibilität gefordert“, so Hauptamtsleiter Manuel Kurz. Die Stadt Kraichtal habe Erzieherinnen auch in anderen Bereichen beschäftigt. Neben Bastelarbeiten, die die Erzieherinnen den Kindern online zur Verfügung gestellt haben, seien auch Geschenke vor die Haustüren der Kinder gebracht worden, so Kurz. Weiter haben die Mitarbeiterinnen nach Absprachen Archivarbeiten unterstützt und Masken für die Belegschaft genäht. Das Reinigungspersonal, das nicht wie sonst in Hallen und öffentlichen Einrichtungen eingesetzt werden konnte, unterstützte zum Teil den Bauhof bei notwendigen Arbeiten. Auf diese Weise habe man Kurzarbeit vermieden.

„Die Situation ist anders – aber nicht weniger arbeitsintensiv“

Eine weitere Herausforderung lag laut Hintermayer im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. „Man könnte leicht meinen, der Bereich Medienarbeit und Marketing habe aufgrund der vielen Ausfälle an Veranstaltungen und Museumsschließungen weniger zu tun gehabt – das Gegenteil war der Fall“, gibt er zu Bedenken. „Die Situation ist anders – aber nicht weniger arbeitsintensiv.“ Die Telefone hätten nicht stillgestanden, Eltern, Gewerbetreibende, Gastronome – jeder wollte wissen, wann es wo weitergeht.
Hauptamtsleiter Kurz betont, wie wichtig es vor allem in dieser Zeit sei, dass alle Sachgebiete und Bereiche übergreifend und mit Weitsicht zusammenarbeiteten. „Damit dies gelingt, treffen wir uns bis heute mehrmals wöchentlich zu einer Krisenstabssitzung“, ergänzt Bürgermeister Hintermayer, der diese Einrichtung so lange aufrechterhalten will, bis absehbar sei, dass sich die Lage wenigstens teilweise entspanne.

Weiterentwicklung des Online Angebotes für Bürger

„Noch hat uns die Corona-Pandemie fest im Griff“, so Hintermayer abschließend. Die nächsten Entscheidungen stünden an, so zum Beispiel die Frage, wann das Rathaus wieder seinen regulären Betrieb aufnimmt. Weiterhin seien dem Bürgermeister die Weiterentwicklung des Online Angebotes für die Bürger wie auch die internen Home-Office-Möglichkeiten wichtig. „Da das Terminbuchungs-Tool auf unserer Website so gut angenommen wird, arbeiten wir daran, dies auszuweiten. Weiter möchten wir Formulare so aufbereiten, dass sie in Zukunft noch einfacher und ohne Schnittstelle ausgefüllt werden können. Die eingeschlagene Richtung ist gut und zeitgemäß – wir werden auch weiterhin daran arbeiten und auf die Fragen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger individuell und serviceorientiert reagieren.“

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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