Französische Rebsorte trägt in Kürnbach reiche Frucht

Von der Rhône in den Kraichgau

Philipp Plag liegt mit seiner Vorliebe für die Rotweinsorte Syrah so richtig im Trend. Während andere Winzer noch am Suchen und Ausprobieren sind, welche Sorte bei heißen und trockenen Sommern guten Ertrag bringt, hat Plag schon seinen Favoriten gefunden. Die Rebe aus dem französischen Rhônetal liebt die Wärme und den lehmigen Boden im Kraichgau. Hier fühlt sie sich offensichtlich "pudel wohl" und trägt reichlich Frucht. 2004 hat Plag die Rebe in Australien kennengelernt und 2005 hat er sie in Kürnbach angebaut. Sie hat ihn, den Liebhaber kräftiger Rotweine, von Anfang an begeistert. Der Wein aus der Syrah-Traube hatte es ihm angetan mit seiner tiefroten Farbe und seiner ausgeprägten Wirkung auf Zunge und Gaumen. Das war lange noch bevor die extrem heißen und trockenen Sommer kamen. Nun hat sich bestätigt, dass seine Wahl goldrichtig in die Region und in die Zeit passt.

Syrah liebt den Kraichgau

Von seinen 14 Hektar hat er 66 Ar mit Syrah bepflanzt, die einen Ertrag bringt von rund 50 Litern Wein pro Ar. Die Weinmenge könnte größer sein, aber um der Qualität willen kappt Plag unter dem Jahr zwei Drittel jeder Traube, damit die restlichen Beeren die volle Kraft der Sonne und des Bodens erhalten und sich entfalten können. "So erhalte ich beste Qualität aus den Trauben ", sagt Plag "und das ist mir wichtiger als die Menge. Ein guter Wein entsteht im Weinberg. Im Keller kann ich nur bewahren, was die Sonne in die Beeren gelegt hat." Umso intensiver bearbeitet er seine Rebanlagen und Weinstöcke.

Ohne Kunstdünger und Herbizide im Weinberg

Er baut auf Kompost und Wechselbegrünung statt auf Kunstdünger und Herbizide. So konnte er schon häufig vordere Plätze belegen bei Weinprämierungen, wie es die Urkunden in seiner Vinothek beweisen: Aktuell hat er mit seiner Lieblingssorte Syrah einen zweiten Platz erzielt beim Meininger Rotweinpreis 2020, eine der renommiertesten
Rotweinprämierungen in Deutschland. Mit weiteren drei Weinen, Lemberger,
Schwarzriesling und Merlot, war er im Finale.

Große Erfolge bei Weinprämierungen

Im vergangenen Jahr belegte er gar einen ersten Platz im Deutschen Rotweinpreis mit seinem Lemberger Réserve und einem dritten Platz mit seinem Albert Schwarzriesling Premium S. Plag bleibt seiner Devise "Qualität vor Masse" treu und erntet dafür bei den strengen Juroren, Sommeliers und Weinfachleuten, Jahr für Jahr höchstes Lob und große Anerkennung für seine Weine. Mit Syrah sieht er sich gut gerüstet für die Zukunft und kann die Flächen für diesen französischen Sonnenliebhaber auch noch erweitern. (art)