Knittlingen plant Kinder- und Jugendbeteiligung
Wer eingebunden ist, identifiziert sich mit dem Ort

Knittlingen (ger) Kinder- und Jugendbeteiligung ist in der Gemeindeordnung Baden-Württemberg gesetzlich vorgegeben. An allem, wovon Kinder und Jugendliche betroffen sind, sollen sie in angemessener Form beteiligt werden. Bisher ist dies in Knittlingen noch nicht in die Praxis umgesetzt. Im Gemeinderat am 28. Januar wurde daher auf einen fraktionsübergreifenden Antrag hin, den die Alternative Liste Knittlingen (AL) angestoßen hatte,  das Thema behandelt. Konkret gibt es in der Gemeinde schon Vorüberlegungen, einen Platz zu schaffen, an dem sich Jugendliche treffen können.

Vorteile der Beteiligung überwiegen

Carolin Stelzner vom Jugendamt Enzkreis, zuständig für Jugendarbeit und Jugendschutz, stellte den Räten ein dreistufiges Modell der Kinder- und Jugendbeteiligung vor. Die erste Form, Mitsprache, wird beispielsweise in einem Jugendforum verwirklicht. Mitwirkung als zweite Form ist in der Regel projektbezogen und damit zeitlich begrenzt. Die dritte Form, Mitbestimmung, ist durch einen Jugendgemeinderat oder einen Kinder- und Jugendbeirat als parlamentarisches Organ verwirklicht.
Alle drei Formen binden in unterschiedlicher Ausprägung personelle Ressourcen bei der Verwaltung und bedürfen pädagogischer Begleitung. Doch die Vorteile überwiegen: Kinder und Jugendliche, die eingebunden werden, identifizieren sich zum Beispiel mehr mit ihrem Heimatort. Sie haben eine andere Sichtweise als Erwachsene und können damit Vorhaben bereichern. Vor allem aber üben sie auf diese Weise auch die Grundprinzipien der Demokratie ein.

Jugendliche schon bei Standortsuche für Jugendplatz einbinden

Die Stadträte äußerten sich ausnahmslos positiv zum Thema Jugendbeteiligung. Michael Arnold (SPD) sah es als besonders wichtig an, das Demokratieverständnis bei jungen Leuten in der heutigen Zeit zu fördern. Außerdem legte er der Verwaltung ans Herz, sich den sehr gut gemachten Jugendplatz in Illingen als Beispiel anzusehen. Klaus Meiser (CDU) gab an, sich gut ein Jugendforum als Einstieg in die Beteiligung vorstellen zu können. Sein Fraktionskollege Martin Reinhardt pochte darauf, die Jugendlichen der Kommune schon bei der Standortsuche für einen Jugendplatz einzubinden. Hauptamtsleiter Stephan Hirth wies darauf hin, dass die Verwaltung schon eine Streetworker-Stelle im Haushaltsplan eingestellt habe, der bzw. die eine Konzeption mitentwickeln könnte.
Heidi Braun (AL) plädierte dringend dafür, nicht in der Sitzung ad hoc etwas zu beschließen, sondern dass sich der Ausschuss für Soziales und Kultur (ASK) eingehender damit beschäftigen solle. So wurde einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung zusammen mit dem ASK und mit Unterstützung von Stelzner als ersten Schritt einen Fragenkatalog zum Thema erstellen solle.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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