Vom Blumenhof in die Nordstadt
Wie der Enzkreis zu seinem neuen Sitz kam

Blick in den Sitzungssaal des Landratsamtes damals.
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Enzkreis/Pforzheim (enz) Mit der Gründung des Enzkreises am 1. Januar 1973 übernahm der neue Kreis den Sitz des ehemaligen Landkreises Pforzheim, der im Blumenhof in Pforzheim untergebracht war. Dieser war in den 1950er-Jahren speziell für den Landkreis Pforzheim erbaut worden. Doch bald reichte der Platz nicht mehr aus, und neben dem Blumenhof gab es im Laufe der Jahre viele Außenstellen. „Zu dieser Zeit war die Kommunikation noch sehr umständlich, da E-Mails und das Internet noch nicht vorhanden waren. Deshalb mussten viele Unterlagen und Akten noch mit Boten hin und her transportiert werden“, erinnert sich Konstantin Huber, der seit 1990 das Kreisarchiv leitet.

Standort war Zufallsfund

Bereits Mitte der 1970er-Jahre gab es erste Überlegungen, das Landratsamt räumlich zu erweitern. 1981/82 kaufte der Kreis ein großes Grundstück in der Nähe der Osterfeldschule, das ehemals der Brauerei Beckh gehörte. Jedoch wurde dieser Standort aufgrund der ungünstigen Lage verworfen.
1984 entdeckte der damalige erste Landesbeamte und spätere Landrat Werner Burckhart dann bei Weihnachtseinkäufen ein brachliegendes Grundstück an der Güterstraße, das der Stadt Pforzheim gehörte. Eigentlich sollte dort eine Baugenossenschaft Wohnungen errichten. Einige Verhandlungen und einen Architekturwettbewerb später fasste der Kreistag 1989 den Beschluss, die inzwischen entstandenen Pläne umzusetzen und das neue Landratsamt an diesem Standort zu bauen. Anfang 1990 begannen die Bauarbeiten.

Umzug in zweieinhalb Tagen

Im Oktober 1993 öffnete das neue Landratsamt erstmals seine Türen für die Öffentlichkeit. Der Umzug im April 1993 war schnell und reibungslos verlaufen. „In zweieinhalb Tagen war das komplette Landratsamt umgezogen, für die Öffentlichkeit war nur drei Tage zu“, sagt Huber. Modern und ansprechend präsentierte sich der Neubau, der den Enzkreis rund 60 Millionen Mark kostete. Obwohl von Kritikern gelegentlich als „Haus der 1000 Fenster“ verspottet, bot das neue Gebäude den Mitarbeitenden eine zeitgemäße und angenehme Arbeitsumgebung. Auch die Bewohner der Nordstadt profitierten von der guten Schallisolierung zur Bahn hin. Der Haupteingang des Landratsamts befindet sich auf der Rückseite, da ursprünglich geplant war, die westliche Bahnhofsunterführung zu verlängern und hinter dem Landratsamt enden zu lassen. Die Stadt Pforzheim realisierte diesen Plan allerdings nicht.

Platzbedarf wächst weiter

Der räumliche Puffer, der bei der Planung berücksichtigt worden war, schmolz allerdings bald dahin: Mit der Verwaltungsreform 1995 wurden erste Sonderbehörden wie das Gesundheitsamt oder das Veterinäramt ins Landratsamt eingegliedert. 2005 kamen weitere Ämter hinzu. Immerhin profitieren die Ämter heute von der Digitalisierung und können E-Mails versenden, statt Boten zu schicken.

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Kraichgau News aus Bretten

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