Wunsch nach besserem Radweg und freies WLAN: Zweites Jugendforum in Walzbachtal
Am vergangenen Freitagnachmittag fand im Martinussaal Jöhlingen die Fortsetzung des Jugendforums statt. Die Jugendlichen überraschten Bürgermeister Karl-Heinz Burgey und Julia Stahl, Jugendsozialarbeiterin der Gemeinde und Organisatorin des Forums, mit vielen konkreten Ideen und Verbesserungsvorschlägen für ihre Gemeinde.
Walzbachtal-Jöhlingen (hk) Die Mühlen der Kommunalpolitik mahlen mal schneller, mal langsamer. Manche Projekte können rasch umgesetzt werden, andere dagegen dauern von der Planung bis zur Umsetzung etwas länger. Davon lassen sich die Walzbachtaler Jugendlichen allerdings nicht beirren, und feilten beim zweiten Jugendforum – ein Jahr später nach dem Auftakt – an konkreten Ideen und Verbesserungsvorschlägen für ihren Wohnort. Veranstalter ist die Gemeinde Walzbachtal, die damit weiter die Jugendbeteiligung in der Gemeinde fördern möchte. Julia Stahl, Jugendsozialarbeiterin der Gemeinde, ist die Organisatorin des Forums. In den Martinussaal Jöhlingen waren wieder alle Jugendlichen aus Walzbachtal im Alter von zwölf bis 18 Jahren eingeladen. In diesem Jahr hatte sich im Vorfeld des Forums eine Gruppe Jugendlicher gebildet, die einige Themen für die Veranstaltung festgelegt hat. Dazu hatten sich wieder einige Gemeinderäte als Paten und Berater zur Verfügung gestellt, während die Moderation von den Jugendlichen selbst übernommen wurde.
Freies WLAN am Kirchplatz
Besonders am Herzen liegt der jungen, Walzbachtaler Generation freies WLAN an Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs. Die Gruppe, die sich mit dem Thema befasst hatte, sprach den Wunsch aus, an sechs Plätzen im World Wide Web surfen zu können, unter anderem am Kirchplatz und an den Stadtbahn-Haltestellen Wössingen-Ost und Wössingen-West. Eine Recherche der Gruppe ergab, dass die Gemeinde mit Anschlusskosten in Höhe von 2.000 und monatlichen Kosten in Höhe von 50 Euro rechnen muss.
Model-Bike-Park soll dem Gemeinderat präsentiert werden
Im Fokus der Überlegungen von Gruppe zwei stand die Errichtung eines Bike- und Skate-Parks. Mit viel Liebe zum Detail hatte der Nachwuchs ein Konzept auf die Beine gestellt, das lauten Applaus erntete. Der Park soll sich, wenn es nach den Jugendlichen ginge, aus einer äußeren und aus einer inneren Strecke zusammensetzen. Die äußere Strecke soll als „Bike-Race-Strecke“ dienen, während das Innenleben des Parks mit Rampen, einer Halfpipe und Eisenstangen für Skater-Tricks gestaltet werden soll. Die Jugendlichen wünschen sich den Bike- und Skate-Park an einer gut erreichbaren Stelle, wie zum Beispiel in der Nähe der „Hasenhalle“ in Jöhlingen. Zudem haben sich die Jugendlichen auch schon Gedanken über die einzuhaltenden Regeln gemacht: Helmpflicht, kein Alkohol, keine Hunde und ein Mindestalter von sechs Jahren lauteten die Bedingungen. Als nächstes wollen die Jugendlichen einen Modell-Park bauen und einen groben Kostenplan aufstellen. Wenn alles gut läuft, soll das Projekt in der nächsten Sitzung des Gemeinderats am 29. Mai vorgestellt werden.
„Nur eine Schotterstrecke, den man kaum als Radweg bezeichnen kann“
Wo drückt der Schuh noch? Zum Thema Verkehr hatte die dritte Gruppe einiges zu bemängeln. Der Fahrradweg nach Berghausen sei den Jugendlichen schon seit längerem ein Dorn im Auge, der in seinem jetzigen Zustand mit nur „mäßig gut“ bewertet wurde und „eigentlich nur eine Schotterstrecke ist, den man kaum als Radweg bezeichnen kann.“ Wie dringlich ein sicherer und gut ausgebauter Radweg gewünscht ist, verdeutlichten die Jugendlichen anhand von Beispielen: Oft sei der Bus zur Schule viel zu voll und auch die Bahn käme häufig zu spät. „Gerade im Sommer wollen wir selbstständig zur Schule fahren können ohne uns abhetzen zu müssen“, beklagten die Jugendlichen. Auch nach der Schule seien die Schüler mit langen Wartezeiten konfrontiert, wenn zum Beispiel wieder die Bahn ausfallen würde.
Verkehrskontrollen auf der Hauptstraße
Auf der Hauptstraße baten die Jugendlichen um Verkehrskontrollen zur Einhaltung der Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer. „Dort ist zwar Tempo 30 vorgeschrieben, aber es hält sich fast niemand daran. Es ist einfach unangenehm, dort zu sitzen und ein Eis zu essen, wenn die Autos rasen.“
Zum Abschluss präsentierten die Jugendlichen noch einige „offene“ Ideen und Anregungen. Sie wiesen zum Beispiel darauf hin, dass der Rasen auf dem Bolzplatz in einem schlechten Zustand und mit Kratern übersät sei. Ein junger Forumsteilnehmer ließ den anwesenden Bürgermeister Karl-Heinz Burgey wissen, dass er sich dazu bereit erkläre, die Erde dort aufzulockern und Rasensamen zu streuen.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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