Ankündigung zur Mahnwache
35 Jahre nach Atomkatastrophe in Tschernobyl

Initiativkreis  Energie Kraichgau erinnert mit einer Mahnwache an die Atomkatastrophe in Tschernobyl

Am 26.4.1986 ereignete sich in Tschernobyl eine Reaktorkatastrophe mit Auswirkungen auf weite Teile Europas. Der Initiativkreis Energie Kraichgau e.V. erinnert hieran mit einer Mahnwache in der Brettener Fußgängerzone (‚Weltkugelbrunnen‘) am Samstag, den 24. April von 11 bis 13 Uhr. Erinnert wird hierbei nicht nur an den Super-GAU des Atomkraftwerks, an Strahlentote unter Feuerwehrleuten und Rettungsdiensten, radioaktiv verseuchte Sperrzonen, Zwangsumsiedlungen von Dörfern und Städten. Nach wie vor gehen von der Atomruine in der heutigen Ukraine Gefahren aus. Die Frage, wie es mit dem von einem notdürftigen Beton- und Stahl- Sarkophag abgedeckten explodierten Reaktorkern weitergeht, ist ungeklärt. Die Bergung der hochradioaktiven Reaktortrümmer hat noch gar nicht begonnen und wird vermutlich weitere 100 Jahre dauern – die anschließend für mehr als 100.000 Jahre (!) sicher gelagert werden müssen. Aber nicht nur die technischen Herausforderungen sind immens – auch Umweltkatastrophen wie die Waldbrände im April 2020 um Tschernobyl oder die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine könnten zu erneuter Freisetzung von Radioaktivität führen und zeigen, welche Risiken die Atomenergie mit sich bringt.

Aus diesen Erfahrungen 1986 in Tschernobyl und erneut 2011 in Fukushima zog und zieht der Initiativkreis klare Konsequenzen. Der beschlossene Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland ist schnell und am besten unmittelbar umzusetzen, das noch laufende Atomkraftwerk Neckarwestheim mit den durch Spannungsriss-Korrosion geschädigten Wärmetauscher-Rohren ist aus Sicherheitsgründen sofort vom Netz zu nehmen.
Die andere Forderung des Initiativkreises wird bei der Mahnwache ebenfalls thematisiert: der zügige Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Energiespeicherung und das Beenden von Energieverschwendung. Denn der Umbau unseres Energiesystems auf Erneuerbare Energien ist nicht nur erforderlich, um aus der Atomenergie und ihren Risiken auszusteigen. Denn Es sind gleichzeitig die Mittel, um eine andere und vermutlich noch größere Gefahr abzuwenden: das Kippen des begonnenen Klimawandels zu einer globalen Heißzeit durch die weitere Nutzung fossiler Energieträger.
Die Technik für den umfassenden Ausbau der Erneuerbaren Energien ist vorhanden: die Nutzung von Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft und Biomasse sind ausgereifte Technologien – was fehlt ist der politische Wille, die Erneuerbaren Energien so schnell wie nötig auszubauen. Dabei ist das zu erreichende Ziel durch die Staatengemeinschaft bereits vor fünf Jahren vereinbart worden: mit dem Pariser Klimaschutzabkommen wurde die Übereinkunft erzielt, die Erderwärmung auf maximal 2°, möglichst auf nur 1,5° zu begrenzen. Deshalb engagiert sich der Initiativkreis in unserer Region für konsequentes Umsteuern.
Über die Tätigkeiten des Initiativkreises kann sich jede(r) informieren auf der Internetseite www.energie-kraichgau.de.
Hier findet sich auch die vielfältigen Angebotsliste an Themen, zu denen der Initiativkreis gerne in Gruppen und Vereine kommt, um zu Erneuerbaren Energien, Nutzung der Sonnenenergie für jede(n), Klimakrise und Klimaschutz, E-Mobilität und andere zu informieren und zu diskutieren.

Autor:

Sönke Flach aus Region

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