Hilfestellung für einen gelungenen Start ins Leben
Familienbesucherinnen seit einem Jahr in Kraichtal
Kraichtal (sn) Vor rund einem Jahr war die Stadt Kraichtal die sechste Kommune im Landkreis Karlsruhe, die das Projekt der „Familienbesuche“ umgesetzt hat. Nach nunmehr zwölf Monaten „Probezeit“ lässt sich eine positive Zwischenbilanz ziehen: Nach der Geburt eines Kindes stehen junge Eltern vor einer neuen Lebenssituation. Um die Neugeborenen in Kraichtal willkommen zu heißen und den Eltern die bestehenden Angebote für Familie und Kind näher zu bringen, führte die Stadt Kraichtal Familienbesuche durch geschulte Familienbetreuerinnen ein.
„Ein offenes Ohr für alle Anliegen"
„Seit zwölf Monaten informieren wir nun über das aktuelle Kurs- und Veranstaltungsangebot vor Ort und haben darüber hinaus immer ein offenes Ohr für alle Anliegen, die Mütter und Väter in dieser Lebensphase haben“, berichteten die ehrenamtlichen Familienbetreuerinnen beim Besuch im Rathaus Kraichtal in Münzesheim anlässlich des einjährigen Bestehens. In Zusammenarbeit von Jugendamt (Landkreis Karlsruhe) und Stadt Kraichtal sind für die neun Kraichtaler Stadtteile acht Familienbesucherinnen im Einsatz, die die Besuche zu Hause in den Familien durchführen. Iris Ehmann aus Landshausen, Claudia Guth aus Menzingen, Silvia Hornung aus Münzesheim, Sandra Mayer aus Oberacker, Doris Rennig aus Unteröwisheim, Sarah Reithäusler aus Münzesheim, Désirée Schmitt aus Gochsheim und Silvia Zimmermann aus Neuenbürg haben selbst alle Kinder und sind zum Teil bereits Großmütter. Zudem bringen sie die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen mit.
92 Besuche in zwölf Monaten
„Bei 120 Geburten in den vergangenen zwölf Monaten haben 92 Besuche tatsächlich stattgefunden“, berichtet Standesbeamtin Clarissa Heilemann stolz von der tollen Quote von 77 Prozent. Lediglich 25 Familien wollten keinen Besuch und bei drei Elternpaaren wurde niemand angetroffen. „Die Zahlen sprechen für sich“, so Bürgermeister Ulrich Hintermayer, der sich nach dem Erfahrungsaustausch mit den Betreuerinnen, im Beisein von Vertreterinnen des Landratsamtes Karlsruhe, mit einem kleinen Präsent für die hervorragende Arbeit bei den Ehrenamtlichen bedankte: „Als Bürgermeister kann ich nicht alle neugeborenen Kraichtalerinnen und Kraichtaler persönlich begrüßen; nicht zuletzt deshalb bin ich sehr froh, dass ich mit den Familienbetreuerinnen würdige sowie geschulte Vertreterinnen habe.“
Besuch ist mehr als die Übergabe von Geschenken für die Familie
Auch in Zukunft – nach dem erfolgreich absolvierten Einführungsjahr - gehen die Familienbesucherinnen mit vielen Broschüren und natürlich einem Geschenk für das Baby in die Kraichtaler Familien, sofern dies gewünscht wird. „Bei den Besuchen handelt es sich um ein freiwilliges Angebot. Mittels Brief – rund vier Wochen nach der Geburt – werden die jungen Eltern über den möglichen Willkommensbesuch durch unsere ehrenamtlichen Familienbesucherinnen informiert“, beschreibt Bürgermeister Hintermayer die konkrete Vorgehensweise. Wichtig ist allen Verantwortlichen zu betonen, dass es sich um ein Angebot handelt, das nicht der Kontrolle dient, sondern um eine Hilfestellung – und von den Eltern freiwillig wahrgenommen werden kann. Es ist keine Pflicht – und dennoch, oder gerade deshalb, werden die Besuche in Kraichtal nachgefragt. Wie eine Familienbetreuerin berichtet, spielt es dabei auch eine Rolle, dass „man sich noch kennt auf dem Dorf und so ein gern gesehener Gast – noch dazu mit jeder Menge Fachwissen im Gepäck – ist“. Die Resonanz der besuchten Eltern ist durchweg positiv. Einen schöneren Grund zum Weitermachen kann es nicht geben!
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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