Initiativkreis Energie Kraichgau
Infraschall von Windkraftanlagen wurde lange Zeit falsch berechnet

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Viele Gegner der Nutzung von Windkraft als Energieerzeugungsmöglichkeit führen das Thema Infraschall als wichtiges Gegenargument an. Häufig wird dabei auf Aussagen und Berechnungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (kurz BGR) verwiesen. Diese Bundesanstalt hat im Jahr 2005 Untersuchungen hierzu durchgeführt und veröffentlicht.
Vor wenigen Tagen musste nun die BGR zugeben, dass die Ergebnisse dieser Untersuchungen in wesentlichen Teilen falsch sind. So wurde dort der Schalldruck, welcher durch Windkraftanalgen erzeugt wird, mit 100 dB angegeben. Tatsächlich liegt dieser Wert aber bei 64 dB. Diesen Rechenfehler hat die Bundesanstalt, welche dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist, nun zugegeben und richtig gestellt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich für diesen Fehler auch bereits öffentlich entschuldigt.
Die beiden Werte, 100 dB anstelle 64 dB, sind schon unterschiedlich, liegen aber offensichtlich nicht ganz gewaltig weit auseinander, so sieht es auf den ersten Blick aus. Tatsächlich handelt es sich beim Schalldruckwert dB jedoch nicht um eine lineare, also geradlinige Funktion, sondern um eine logarithmische, also um eine exponentielle Funktion. Somit entspricht der Unterschied zwischen 64 dB und 100 dB nicht etwa nur einem Faktor von 1,5, sondern einem Faktor von rund 10.000 (0,000001 W/m² zu 0,01 W/m² Schallintensität).
Durch die Klarstellung des Rechenfehlers beim Infraschall ist dieses Thema nun endgültig als wenig bedeutend beim Einfluss von Windkraftanlagen auf deren Umgebung einzustufen. Das Thema Schall, und speziell auch Infraschall, ist sicherlich weiterhin bei der Planung von Windkraftanlagen zu prüfen und zu berücksichtigen, zur Panikmache eignet sich dies aber sicher nicht mehr.
Weiterführende Informationen, auch zu anderen Themenfeldern rund um die Windkraftnutzung in unserer Region, finden sich auf der speziellen Vereins-Homepage www.Kraichtal-im-Aufwind.de.
Quellen.

BGR Bund.de

Altmaier entschuldigt sich
BNN 29.04.2021

Autor:

Sönke Flach aus Region

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