Vortragsreihe des BürgerEnergie Bruchsal e.V.
Mobilität neu denken

Ein Carsharing-Fahrzeug kann 16 private Pkw ersetzen. Carsharing schafft mehr Platz für Lebensqualität. | Foto: Bundesverband Carsharing (BCS)
  • Ein Carsharing-Fahrzeug kann 16 private Pkw ersetzen. Carsharing schafft mehr Platz für Lebensqualität.
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Mobilität ist das Sorgenkind der Klimapolitik. Doch der Heidelsheimer Holger Rieger hat schon viele Ideen, wie klimafreundliche Mobilität gelingen kann. Klar wird bei seinem VHS-Vortrag am 29.05.24, dass es beim Thema Mobilität nicht die eine Lösung für alle gibt. In der Großstadt sind die Entfernungen insgesamt kürzer und aufgrund der hohen Nutzerdichte lohnen sich ein gutes ÖPNV-Angebot sowie flächendeckende Car- und Bikesharing-Angebote. Im ländlichen oder kleinstädtischen Bereich ist die individuelle Mobilität umso wichtiger und es ist schwerer auf eine klimafreundliche Mobilität umzustellen. Schwerer, aber nicht unmöglich – so Riegers Credo nach 10-jährigem Selbstversuch die private Mobilität auf Fahrrad, Zug, Bus und mit der Nachbarschaft geteilte Autos und Lastenräder umzustellen. Sportlicher und günstiger war er damit in jedem Fall unterwegs.

Ein Wortbeitrag einer Zuhörerin ist, dass gut ausgebaute Sharing-Angebote ein Gewinn hinsichtlich Flexibilität sein sollten. So sollten Hin- und Rückfahrt mit verschiedenen Verkehrsmitteln kombinierbar sein, ohne dass dabei ein Carsharing-Fahrzeug zum Standort zurückgebracht werden muss. Ob dies den Personalaufwand des Carsharing-Anbieters erhöht oder ob zukünftig autonom fahrende Fahrzeuge den Standort-Ausgleich übernehmen, bleibt abzuwarten. „Autonomes Fahren wird unsere Mobilität umkrempeln, aber es wird unser Problem nicht lösen. Autonomes Fahren kann nur zum Klimaschutz beitragen, wenn die Gesamtmenge an klimabelastender Mobilität damit reduziert wird.“, so Rieger. Da Pkw in den letzten Jahrzehnten immer größer und schwerer geworden sind, konnten trotz Effizienzsteigerungen des Motors keine Gesamteinsparungen beim CO2-Ausstoß erzielt werden.

Der Landkreis will bis 2035 klimaneutral werden. Dazu gehört auch die Mobilitätswende. Ein Anfang ist mit dem Zeozweifrei-Carsharing bzw. den Stadtmobil-Fahrzeugen gemacht. Auch die KVV.regiomove-App wird von den Zuhörern des Vortrags sehr gelobt. Denn die App bietet genau die Möglichkeit, verschiedene Mobilitätsangebote miteinander zu vergleichen und zu kombinieren. Doch für die Mobilitätswende bleibt noch viel zu tun. Riegers Gedanken gehen in die Richtung, wie sich mehr Auslastung für mehr Teilautos generieren lässt und die Gewährleistung der Grundmobilität bestehen bleibt: „Man könnte die Fahrzeuge als Bürgerbusse einsetzen, um z.B. älteren Personen ein Mobilitätsangebot zu Zeiten zu bieten, zu denen normale Busse fast leer sind. Hier startet Bad Schönborn derzeit ein Pilotprojekt. Oder man setzt die Fahrzeuge tagsüber für gewerbliche Zwecke ein und stellt sie abends und am Wochenende für privates Carsharing zur Verfügung. Dieses Konzept wird von Zeo-Carsharing bereits umgesetzt.“

Autor:

BürgerEnergie Bruchsal e.V. aus Region

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