In der Sammlung gefunden
Naturkundemuseum Karlsruhe entdeckt neue Art

Forscher haben in der Sammlung des Naturkundemuseums Karlsruhe eine neue Tierart entdeckt und beschrieben, die einem Pfeilschwanzkrebs wie hier auf dem Foto ähnelt. | Foto: viktor2013 - stock.adobe.com
  • Forscher haben in der Sammlung des Naturkundemuseums Karlsruhe eine neue Tierart entdeckt und beschrieben, die einem Pfeilschwanzkrebs wie hier auf dem Foto ähnelt.
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Karlsruhe (dpa/lsw) Forscher haben in der Sammlung des Naturkundemuseums Karlsruhe eine neue Tierart entdeckt und beschrieben. Der neu entdeckte Gliederfüßer lebte laut einer Mitteilung des Museums vor rund 330 Millionen Jahren in der Karbonzeit. Julien Kimmig, Kurator für Paläontologie, habe das Fossil in der Sammlung des Museums gesehen und sich gewundert, schilderte er am Freitag. «Es hat zu nichts gepasst, das vorher veröffentlicht war», sagte Kimmig. In der Sammlung des Museums lag das Stück aus den USA demnach seit den 1990er Jahren. Bislang sei das Fossil der einzige Fund seiner Art. Noch in diesem Jahr soll es ausgestellt werden, kündigte der Kurator an.

Ähnelt modernen Pfeilschwanzkrebsen

«Titanoprosoma edgecombei» heißt das neu entdeckte Tier. Benannt wurde es dem Museum zufolge nach Greg Edgecombe, einem bekannten Forscher für Gliederfüßer. Es ähnele zwar modernen Pfeilschwanzkrebsen, sei wahrscheinlich aber nur entfernt mit ihnen verwandt. Die neu entdeckte Art lebte demnach wahrscheinlich auf dem Meeresboden oder in der Nähe. Das Tier sei nur rund vier Zentimeter lang gewesen. Außerdem war es wohl blind. «Wir haben keine Augen gefunden», erklärte Kimmig. Die Forscher gehen davon aus, dass die neu entdeckte Art eine ökologische Nische hatte. «Es war wahrscheinlich kein aktiver Jäger, sondern futterte sich durch Sediment durch», sagte Kimmig. Er nimmt an, dass die Art ausgestorben ist, es könne sich um ein «Fehlexperiment der Evolution» handeln.

"Fehlexperiment der Evolution"?

Wichtig ist die Entdeckung laut Kimmig für Erkenntnisse über Lebewesen und ökologische Nischen zur damaligen Zeit. Außerdem ermögliche sie Wissen darüber, dass Evolution auch mal schiefgehen könne.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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