Verblüffend ähnlich
Vorbild für Wössinger Kirche steht bei Bühl

Schwestern im Geiste | Foto: wb
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Wössingen/Scherzheim (wb) Der Baustil von Friedrich Weinbrenner ist bekanntermaßen sehr fassettenreich. Seine Schaffenszeit fällt in die Zeit des Klassizismus, so dass viele Bauten antike griechische und römische Elemente aufweisen. Ein schönes Beispiel seiner Baukunst ist die evangelische Kirche in Wössingen. Interessant ist dabei, dass sie eine bauliche Schwester hat. Im Lichtenauer Teilort Scherzheim, zwischen Bühl und dem Rhein gelegen, steht eine Kirche die der Kirche in Wössingen ähnlicher kaum sein könnte. Die Pläne der Scherzheimer Kirche stammen aus der Feder von Weinbrenner. In nur eineinhalb Jahren von Juni 1810 bis Dezember 1811 wurde die Kirche von der Grundsteinlegung bis zur Weihe gebaut. Die drei Jahre zuvor begonnene Karlsruher Stadtkirche wurde erst 1816 fertiggestellt, hier intervenierte wohl des Öfteren der Markgraf. So ist die Kirche in Scherzheim der erste Sakralbau der von Weinbrenner fertiggestellt wurde. Sie gilt als Prototyp für seine weiteren Kirchenbauten.

Ähnlichkeiten unübersehbar

Dass die Scherzheimer Kirche Modell für weitere Bauten war kann der Betrachter bei einem Besuch der Wössinger- und Scherzheimer Kirche leicht feststellen (siehe Bilder). Zugegebener Maßen ist die Scherzheimer Weinbrennerkirche eine Nummer kleiner als der imposante Bau in Wössingen. Dennoch ist schon die Außenansicht nahezu identisch. Turm, Schiff, Fenster, Eingang und Altane ähneln sich fast wie bei Zwillingen. Dieser Eindruck setzt sich auch im Innern fort. Eingangsbereich, Korinthische Säulen, Empore und Kanzel - unverkennbar ähnlich. Einzig das Gestühl besteht in Wössingen aus festen Bänken und in Scherzheim aus Einzelstühlen. Dies aber auch nur, weil bei einer Renovierung die alten Bänke dort ausgebaut wurden.

Widersprüchliches

Einiges an Widersprüchen bezüglich des Baumeisters taucht insbesondere bei der Wössinger Kirche gelegentlich auf. So wird der Kirchenbau in der bekannten Literatur sowohl Weinbrenner als auch seinem Schüler Friedrich Theodor Fischer zugeschrieben. Dieser war jedoch zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung der Kirche gerade einmal 14 Jahre alt und bei der Vollendung 19 Jahre. (Jahrgang 1803). So darf man davon ausgehen, dass Fischer eher als Assistent in Erscheinung trat. Sein Staatsexamen machte Fischer erst im Jahre 1826 und sein erstes verbrieftes Werk ist die Staatliche Münze in Karlsruhe 1827. Fischer übernahm hier die Arbeit Weinbrenners da dieser 1826 verstarb. Diese Umstände und die Tatsache, dass die Scherzheimer Kirche gesichert ein Werk Weinbrenners ist lassen den Schluss zu, dass die Wössinger Kirche dem großen Architekten zu zuordnen ist.

Autor:

Werner Binder aus Region

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