OLYMP FINAL4 in der Stuttgarter Porsche Arena/Damenhandball
SG BBM Bietigheim: Der großer Favorit im OLYMP FINAL4 am Wochenende in der Stuttgarter Porsche Arena - Die Metzinger Tussies, die Luchse aus Rosengarten und Blomberg-Lippe sind die Außenseiter
Nachdem das OLYMP FINAL4 letztes Jahr den Corona-Wirren zum Opfer fiel und abgesagt wurde, sehr zum Leidwesen von Borussia Dortmund, das sich nicht nur der Meisterschaft beraubt sah, sondern auch des potentiellen Final4 - Titels, findet das OLYMP Final4 diese Saison statt, aber ohne den frisch gebackenen Deutschen Meister Borussia Dortmund, der sich seinen einzigen bisherigen Lapsus ausgerechnet im Cup versus den Buxtehuder SV leistete und mit 25:26 ausschied, was zu einer Krise zwischen Andre Fuhr und den dann temporär suspendierten Spielerinnen Inger Smits und Kelly Dulfer ("Die Unzertrennlichen") führte.
Alles Schnee von gestern, denn am Samstag (15.Mai 21) geht es wieder um den Cup, der 2019 knapp an den Thüringer HC ging, der sich durch ein Last-Minute-Tor von Emily Bölk die Schale sicherte. Ein schönes Abschiedsgeschenk für sie, denn es war klar, dass sie zu Ferenczvaros Budapest wechseln würde. Das liebe Geld, aber auch die Champions League Teilnahme der Budapesterinnen waren wohl ausschlaggebend. Der nächste größere Karriere-Schritt.
Der Thüringer HC, Cupsieger 2011, 2013 und 2019 ist dieses Mal nicht dabei...
Jetzt duellieren sich am Samstag, den 15.Mai, in der Stuttgarter Porsche Arena um 12 Uhr zunächst die HSG Blomberg-Lippe und die Luchse von Buchholz-Rosengarten, die zwiegespalten sind, denn das FINAL4 kommt für das Team von Trainer Dubravko Prelcec aus Rosengarten zur Unzeit, steht man doch im absoluten Abstiegskampf, will heißen, man konkurriert mit Frisch Auf Göppingen um den Relegationsplatz (Platz 13) in der Liga. Und nachdem Frisch Auf Göppingen gegen die Ketscher Red Ladies am Sonntag, wie erwartet, nichts hat anbrennen lassen (deutliche Revanche mit 35:22), muss nun das Match am 19.Mai zu Hause gegen den FSV Mainz 05 unbedingt gewonnen werden. Möglicherweise enteilt Frisch Auf bei einem Heimspielerfolg am Samstag, den 15.Mai, versus Bayer Leverkusen schon auf 17:41-Punkte. Wären 3 Tore Vorsprung...
Also wäre man vom Sportlichen her gesehen happy, wenn man versus Blomberg-Lippe eine Sensation schaffen würde und ins Endspiel am Sonntag gegen die Tussies aus Metzingen oder den Favoriten, die SG BBM Bietigheim, einziehen würde, aber von der Belastung her gesehen, es wären dann ja 2 Matches in 2 Tagen, eher nicht, denn das Spiel gegen Mainz folgt ja schon am Mittwoch. Das wären dann drei Spiele in 5 Tagen...ein wenig viel, auch wenn Mainz schon abgestiegen ist und die ganz große Körperspannung bei den Meenzer Dynamites nicht mehr gegeben sein dürfte.
Die HSG Blomberg-Lippe mit Shooting Star und Spielerin der Saison Nele Franz (224 Treffer nach 28 Matches, Platz 2 hinter Marketa Jerabkova in der Torschützenliste) reist mit limitiertem neuem Trikot an (50 Exemplare) und einer 27-Personen-Delegation, wobei Trainer Steffen Birkner auf die zuletzt verletzten Spielerinnen Myrte Schoenaker (Mensikus-OP) und Kamila Kordovska (Bänderverletzung) wohl zurückgreifen kann. Lediglich Linksaußen Jenny Murer (Kreuzband-OP) steht nach wie vor nicht zur Verfügung.
Das Team aus Blomberg-Lippe, das überraschenderweise das letzte Liga-Match in Bad Wildungen mit 28:33 in den Sand setzte, dürfte, obwohl es gegen die Handballluchse aus Rosengarten zweimal in der Liga nicht allzu gut aussah, nichts anbrennen lassen. Ein Finale gegen die SG BBM Bietigheim könnte es am Sonntag um 17:15-Uhr sein, das die Saison krönen würde.
Die SG BBM Bietigheim muss als TOP-Favorit des Turniers bezeichnet werden. Zwar haben Lokalderbys wie das Halbfinale gegen die Pink Ladies aus Metzingen am Samstag um 14:30 Uhr ihren eigenen Charakter, aber Markus Gaugisch hat seine Truppe bis auf Stine Jörgensen (Schwangerschaft) jetzt komplett zusammen und kann auf zwei intensive Trainingswochen mit den Red Ladies bis Samstag bauen.
Mit folgender Bietigheimer Startformation ist zu rechnen: Emily Sando (TW)- Antje Lauenroth (LA), Xenia Smits (RL), Kim Naidzinavicius (RM), Danick Snelder (KM), Julia Maidhof (RR), Amelie Berger (RA).
Auf Rechtsaußen könnte auch Trine Östergaard Jensen beginnen, die sich nach längerer Pause wieder in aufsteigender Form befindet. Desweiteren kann Markus Gaugisch auf die dynamische polnische Nationalspielerin Kaolina Kudlac-Gloc im linken Rückraum bauen, die von ihm oft nach 20 Minuten auf die Platte geschickt wird und dann immer sofort mit Treffern"presente" ist, desweiteren auf Nationalspielerin Luisa Schulze, die im Laufe des Matches Dannick Snelder (Innenverteidigung und Kreis) Verschnaufpausen verschaffen wird, auf Nele Reimer (RL), die wohl erst auf der Bank Platz nehmen und in der zweiten Hälfte zu ihren Einsatzzeiten kommen wird, sowie auf Kim Braun (LA), die wieder fit ist und Antje Lauenroth in der zweiten Hälfte Luft verschaffen dürfte.
Im Zentrum stehen Markus Gaugisch mit Kim Naidzinavicius und Anna "Lumpi" Loerper zwei große Strateginnen zur Verfügung, die die Regie des Bietigheimer Spieles übernehmen. Für die 36jährige 246fache Nationalspielerin Anna Loerper, sie debütierte am 14.Oktober 2005 in Paris gegen Frankreich !, noch einmal ein großes Handball-Event vor ihrem Karriere-Ende im Sommer.
Für die Tussies aus Metzingen ergäbe sich bei einem Sieg im Halbfinale am Samstag gegen die Red Ladies von Markus Gaugisch die einmalige Chance, den Cup von Stuttgart am Sonntag bei einem weiteren Sieg im Finale, wahrscheinlich dann gegen Blomberg-Lippe, den ersten nationalen Titel nach Metzingen zu holen.
Ferenc Rott und Edina Rott werden die Pink Ladies dementsprechend einstimmen und Marlene Zapf, die Kapitänin, die richtigen Worte finden...
Die Pink Ladies, die seit den Abgängen von Julia Behnke, Shenia Minevskaja und Co im Jahr 2019 auf die Jugend setzen, würden damit eine Saison krönen, in der Edina Rott das Team im Verfolgerfeld von BVB und SG BBM Bietigheim positioniert hat. Für Marlene Zapf wäre es ein weiterer Höhepunkt ihrer an Höhepunkten reichen Laufbahn und für Linksaußen Bo van Wetering ein passendes Abschiedsgeschenk. Sie wechselt zu Odense Handbold.
Wichtig wird für die Tussies sein, dass sie von Anfang hellwach an die Aufgabe herangehen und in der Defense die Meter machen, die gegen Jule Maidhof, Danick Snelder, Antje Lauenroth, Amelie Berger usw. zu machen sind. Wichtig wird auch sein, dass die Youngsters im Team, Katarina Pandza und Laetitia Quist, in der Porsche Arena die Nerven behalten. Wesentlich wird auch sein, falls man in Rückstand gerät, gegen den mehrfachen Champions League Teilnehmer nicht "abreißen" zu lassen und immer in Schlagdistanz zu bleiben.
Schade, dass das FINAL4 so ganz ohne Zuschauer in der riesigen Porsche Arena (6211 Plätze) auskommen muss. 3000 Zuschauer wären sicher an beiden Tagen gekommen, zumal Metzingen und Bietigheim ja um die Ecke liegen. Hoffen wir, dass sich das Thema beim nächsten OLYMP Final4 im Mai 22 erledigt hat.
Spielplan:
Halbfinale Samstag, 15.Mai 2021:
HSG Blomberg-Lippe - HL Buchholz Rosengarten 12 Uhr
TuS Metzingen - SG BBM Bietigheim 14.30 Uhr
Finale Sonntag, 16.Mai 2021, 17.15 Uhr
Alle Spiele sind live im Free-TV bei SPORT1 zu sehen...
Autor:Wolfgang Merkel aus Region |
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