Polizeiliche Ermittlungen in Bretten gehen weiter
(Aktualisierung) Technischer Defekt ist Ursache für ausgelaufene Betriebsstoffe
Die aktuellen Entwicklungen in diesem Fall lesen Sie am Ende des Artikels.
Bretten (kn/hk) Ein Ölfilm auf der Weißach in Bretten hat am heutigen Mittwochvormittag Einsatzkräfte beschäftigt. Auf Nachfrage der Brettener Woche/kraichgau.news teilte die Pressestelle der Stadtverwaltung Bretten mit, dass die Feuerwehr gegen 9 Uhr von der Polizei informiert wurde, dass auf der Weißach ein Ölfilm zu sehen sei. Eine Untersuchung ergab, dass mehrere 100 Liter Heizöl ausgelaufen und in den Bach gespült worden sind. In erster Linie betroffen sind das Gebiet rund um das Gelände des Angelvereins und Kleintierzuchtvereins.
Ursache und Höhe des Schadens noch unklar
Über die entstandenen Schäden und die Ursache darüber, wie das Öl in die Weißach gelangt ist, können derzeit noch keine Aussagen getroffen werden. In Zusammenarbeit mit dem Umweltamt und dem Tiefbauamt der Stadt Bretten leitete die Feuerwehr umgehend Maßnahmen ein, um eine Ausbreitung des Öls einzudämmen. Unterstützung in Form von Ölbindevlies erhielt sie dabei von der Feuerwehr Kraichtal. Eine Spezialfirma wurde mit der Entsorgung des Öls beauftragt. Neben der Umweltgruppe der Feuerwehr Bretten waren auch Einsatzkräfte der Feuerwehr Kraichtal im Einsatz. Die Gewässeraufsicht des Landratsamts wurde informiert. Auch Oberbürgermeister Martin Wolff hat sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht. Das Umweltamt des Landratsamtes war ebenfalls vor Ort, um über die weiteren Maßnahmen zu entscheiden.
Aktualisierung (17.47 Uhr):
Nach Angaben der Pressestelle der Stadtverwaltung ist nun klar, woher das Öl stammt. Es soll sich im Kreuzungsbereich von Weißach und Seebergerbach befinden. Die Stelle, an der das Öl ausgetreten ist, wurde inzwischen verschlossen. Das Öl soll unterirdisch in den Bach gelangt sein. Über den mutmaßlichen Verursacher könne jedoch keine konkrete Aussage getroffen werden, da die Angelegenheit nun bei der Staatsanwaltschaft liegt. Es wurde ein Verfahren eingeleitet. Den kontaminierten Bereich haben das Umweltamt und die Einsatzkräfte laut Pressestelle im Blick.
Aktualisierung (12.18 Uhr):
Wie die Polizei am 23. Februar mitteilt, ist die Ursache der Gewässerverschmutzung Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei hatte ein Zeuge des örtlichen Anglervereins bereits am Abend des 21. Februar Treibstoff- und Ölgeruch im betroffenen Bereich wahrgenommen. Polizeibeamte stellten am nächsten Tag gegen 7 Uhr einen Ölfilm auf dem Gewässer fest. Die alarmierte Brettener Feuerwehr errichtete Ölsperren, um das Öl zu stoppen. Eine Spezialfirma wurde mit der Reinigung des Wassers beauftragt. Die weiteren polizeilichen Ermittlungen werden beim Fachdienst Gewerbe und Umwelt geführt. Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Rufnummer 07252 5046-10 an das Polizeirevier Bretten zu wenden.
Aktualisierung (17.44 Uhr):
Wie Andreas Kurth, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news mitteilt, sei seit Mittwoch eine Spezialfirma damit beschäftigt, das Öl von der Wasseroberfläche abzusaugen. Derweil habe das Landratsamt Wasser- und Bodenproben entnommen. Der Vorsitzende der Kleintierzüchter hofft, dass der Verursacher bald eindeutig identifiziert werden kann. Ein Teil des Öls sei zwischenzeitlich in den Boden eingedrungen, sodass Kurth davon ausgeht, dass der Teich der Kleintierzüchter komplett abgesaugt werden muss. Die Tiere habe er soweit wie möglich von dem verunreinigten Gewässer weggesperrt. Große Sorgen machen ihm die Fische und Schildkröten sowie die Enten, die er nicht einfangen konnte. „Die lassen sich nicht so einfach einfangen, weil sie wegfliegen“, so Kurth. Er vermutet, dass einige Tiere es nicht schaffen werden. Zumindest die Gänse konnte er einfangen und in einer Voliere einsperren. Besonders hart treffe den Verein, dass durch die Verunreinigung des Gewässers und den anschließenden Reinigungsarbeiten die Brutzeit der Tiere in erheblichem Maße gestört werde. Die Kükenschau im April werde daher voraussichtlich nicht wie geplant oder überhaupt nicht stattfinden können, so Kurth. Die Absage der Veranstaltung bedeute für den Verein auch finanzielle Einbußen – ganz zu schweigen von den langfristigen Folgen für die Natur und die Tiere durch die Gewässerverschmutzung.
Aktualisierung (27.02., 13.20 Uhr):
Nach der Verunreinigung des Saalbachs und der Weißach in Bretten durch mutmaßliche Kraftstoffe in der vergangenen Woche hat das Polizeipräsidium Karlsruhe nun neue Erkenntnisse zum vermuteten Hergang bekannt gegeben. Den bisherigen Ermittlungen des Fachdienstes der Karlsruher Polizei für Gewerbe und Umwelt zufolge ist aufgrund eines technischen Defekts auf dem Betriebshof einer Firma zwischen Bretten und Knittlingen Dieselkraftstoff ausgetreten. Nach derzeitiger Schätzung gelangten etwa 100 bis 200 Liter Diesel durch eine gelöste Kraftstoffleitung in die Weißach. Die polizeilichen Ermittlungen wegen Gewässerverunreinigung werden weiterhin beim Fachdienst für Gewerbe und Umwelt geführt.
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Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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