Keine allzu großen Schäden
Unwetter in Baden-Württemberg nach Extremhitze

Foto: © Gumbart - stock.adobe.com

Stuttgart (dpa/lsw) Ein Unwetter ist in der Nacht zum Donnerstag über Teile Baden-Württembergs gezogen, hat aber nach Auskunft des Innenministeriums keine allzu großen Schäden angerichtet. Ein Autofahrer kam bei einem Unfall infolge des Gewitterregens am Mittwochabend auf der A6 in Richtung Nürnberg ums Leben. Der Wagen des 58-Jährigen war kurz hinter Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) auf regennasser Straße wegen Aquaplanings ins Schleudern geraten, wie die Polizei mitteilte. Er stieß in die Mittelleitplanke und blieb auf dem linken Fahrstreifen stehen. Als der Fahrer mit einer Warnweste ein Warndreieck aufstellen wollte, wurde er von einem nachkommenden Auto erfasst. Auch der zweite Wagen war wegen Aquaplanings ins Rutschen gekommen.

"Abkühlung" ist relativ zu sehen

So richtig raus aus der Hitze ist Baden-Württemberg nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes nicht. Schon am Wochenende und zu Beginn der nächsten Woche könne es wieder heißer werden. Im Süden und Südwesten seien in der Spitze Werte von über 35 Grad Celsius möglich. «Nach zwei historisch heißen Hitzetagen mit Spitzenwerten von örtlich über 40 Grad Celsius sorgen Schauer und Gewitter nun zumindest zeitweise für etwas Abkühlung, wobei «Abkühlung» relativ zu sehen ist. Vor allem im Süden bleibt es durchweg hochsommerlich warm bis heiß», sagte ein DWD-Sprecher.

Steckdosen durch Blitz aus der Wand gesprengt

Am späten Mittwochabend schlug während des heftigen Unwetters ein Blitz in das Dach eines Mehrfamilienhauses in Bönnigheim (Kreis Ludwigsburg) ein. In einer Wohnung fiel ein Klimagerät von der Wand, Lichtschalter und die Abdeckungen von Steckdosen wurden teilweise aus der Wand gesprengt. Die Bewohner der Wohnung, eine 86-jährige Frau und ein 72-jähriger Mann, erlitten vermutlich ein Knalltrauma und mussten ins Krankenhaus. Im ganzen Haus wurden eingesteckte Elektrogeräte zerstört. Vom Dach herabfallende Ziegel beschädigten zudem drei vor dem Haus stehende Autos. Der Sachschaden wird auf mindestens 50.000 Euro geschätzt.

Ein Blitzeinschlag setzte ein Wohnhaus im Allgäu in Brand und verursachte Schäden in Höhe von geschätzt 1,5 Millionen Euro. Der Blitz schlug am Mittwochabend in das Wohnhaus ein, das kurz darauf samt angebautem Stall in voller Ausdehnung brannte, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand.

Stromversorgung fiel wegen Gewitter aus

In Teilen von Boxberg fiel am Mittwochabend aufgrund des Gewitters die Stromversorgung aus. Betroffen waren laut Polizei 34 Häuser. Die Stadtwerke Heidelberg behoben den Schaden, in der Nacht kam es jedoch erneut zu einer Störung. Sieben Haushalte waren am Donnerstagmorgen noch nicht wieder am Netz. Die genaue Ursache für die Störung war unklar. In Böbingen (Ostalbkreis) schlugen Äste eines Baumes beim Bahnhof gegen die Oberleitung der Bahnstrecke, der Baum drohte umzustürzen. Hierdurch entstand Funkenflug, die Bahnstrecke wurde gesperrt, die Strecke später wieder freigegeben.

Vermutlich aufgrund einer defekten Klimaanlage überhitzte in einer Radiologie in Schwäbisch Gmünd ein Raum mit diagnostischen Geräten. An einem Gerät entstand ein Schaden in Höhe von etwa einer Millionen Euro. Menschen waren nicht gefährdet. In Steinheim an der Murr (Landkreis Ludwigsburg) brachte eine Windböe ein Scheunendach zum Einsturz. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Den Schaden an der Scheune schätzt die Polizei auf 60.000 Euro.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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