Ursprung am Melanchthon-Gymnasium
Bretten hat ab sofort ein eigenständiges Sinfonieorchester
Bretten (red) Mit dem 9. November hat eine neue Ära im klassischen Kulturangebot der Melanchthonstadt begonnen. Ab sofort musiziert und firmiert das vormalige „Sinfonieorchester am Melanchthon-Gymnasium“ nun als eigenständiger Verein unter dem Namen „Sinfonieorchester Bretten e.V.“.
Julia Schmoeckel als Vorsitzende
Bereits am 13. Juli wurde im Rahmen einer Gründungsversammlung durch die anwesenden Musikerinnen und Musiker die Satzung des aktuell jüngsten Vereins Brettens verabschiedet und die Wahl zur Vorstandschaft durchgeführt. Zur Vorsitzenden wurde Julia Schmoeckel gewählt und die künstlerische Leitung an Kirstin Kares übertragen, die in dieser Funktion auch Dirigentin des Sinfonieorchesters ist.
Orchester will im öffentlichen Geschehen mitwirken
Zweck des Orchesters ist das Einstudieren von instrumentalen Musikwerken, mit dem Ziel, regelmäßig Konzerte aufzuführen, die Förderung des musikalischen Nachwuchses, die Mitgestaltung des öffentlichen Lebens in der Stadt und der Region rund um Bretten und die Förderung internationaler Begegnungen zum Zwecke des kulturellen Austausches.
"Kulturelles Portfolio um eine Attraktion reicher"
„Gerade was das kulturelle Leben angeht, hat unsere Stadt schon einiges zu bieten. Allein durch den großen Reformator Philipp Melanchthon, aber auch mit Veranstaltungen wie unserem historischen Peter-und-Paul-Fest, 'Bretten live' oder 'Sommer im Park' ist Bretten über die Grenzen der Region hinaus bekannt“, erklärt Oberbürgermeister Martin Wolff. „Mit der Gründung des Sinfonieorchesters ist das kulturelle Portfolio der Stadt nun um eine Attraktion reicher, worauf ich als Oberbürgermeister schon ein stückweit stolz bin.“
Orchester geht auf MGB zurück
Die Wurzeln des Sinfonieorchesters liegen bekanntermaßen im Melanchthon-Gymnasium-Bretten (MGB), das seit Jahrzehnten aufgrund seines Musikprofils einen hervorragenden Ruf genießt. Dort wurde bereits in den 80er-Jahren unter der Leitung von Rainer Koppenhöfer ein Schulorchester mit sinfonischer Besetzung gegründet und 1999 unter der Leitung von Kirstin Kares und Robert Gervasi, als sogenanntes „Brettener Modell“, die erste Streicherklasse Baden-Württembergs eingerichtet. 2004 kam es schließlich zur Gründung des „Sinfonieorchester Bretten am Melanchthon-Gymnasium“.
Grundlagen für Mitspielen im Sinfonieorchester
Die instrumentale Ausbildung der Jugendlichen erfolgt im Rahmen des Fachunterrichts der Streicherklassen und im AG-Unterricht der verschiedenen Streicherensembles am MGB sowie durch Fachkräfte der Jugendmusikschule Unterer Kraichgau oder engagierte Instrumentallehrerinnen- und Lehrer in Bretten und Umgebung. Dabei werden die notwendigen musikalischen Grundlagen gelegt, die Voraussetzung dafür sind, dass die jungen Musikerinnen und Musiker im Sinfonieorchester mitspielen können.
Leitende Lehrkraft verabschiedet sich in Ruhestand
Nachdem Kirstin Kares, die bis dahin als Lehrkraft das Sinfonieorchester am MGB geleitet hatte, im Sommer dieses Jahres in den Ruhestand gegangen war, stellte sich die Frage, wie eine zukünftige Kooperation zwischen Schule und Orchester gestaltet werden könne. Dies nahmen die Mitglieder nun zum Anlass, sich als eigenständiges Sinfonieorchester neu zu gründen.
Mehr als nur ein Schulorchester
„Wenn man die Struktur unseres Orchesters betrachtet, muss man ehrlicherweise feststellen, dass wir kaum mehr als Schulorchester bezeichnet werden können. Uns war wichtig, mit einer qualifizierten Leitung des Orchesters unser musikalisches Niveau zu halten und auszubauen, weswegen wir uns dazu entschlossen, uns nun als Verein quasi selbstständig zu machen“, so die Vorstandsvorsitzende Julia Schmoeckel. "Unsere Wurzeln liegen am MGB – dem wir uns weiterhin verbunden fühlen – und für die bisherige Orchesterarbeit sind wir sehr dankbar, die wir auch in einer Kooperation mit der Schule fortsetzen werden."
Proben finden weiterhin im MGB statt
"Die Proben werden weiterhin in den Räumlichkeiten des Melanchthon-Gymnasiums stattfinden und die im Moment noch im Bau befindliche Aula wird sicherlich ein angemessener Veranstaltungsort für künftige Konzerte sein", findet Schmoeckel. Und: "Die Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule Unterer Kraichgau, mit Schwerpunkt auf dem künstlerischen und organisatorischen Aspekt, wird fortgeführt."
"Attraktive musikalische Perspektive"
Auch Oberstudiendirektorin Elke Bender, die Schulleiterin des Melanchthon-Gymnasiums, sieht die Weiterentwicklung des Sinfonieorchesters positiv: "Wir freuen uns auf eine neugestaltete Kooperation zwischen Schule und Orchester und darauf, auch weiterhin unseren begabten Schülerinnen und Schülern der Streicher- und Musikprofilklassen sowie den Instrumentalisten aus den Arbeitsgemeinschaften eine attraktive musikalische Perspektive bieten zu können."
Musizieren auf hohem Niveau
Die Schülerinnen und Schüler könnten, wie bisher auch, im Rahmen einer Schul-AG im Sinfonieorchester tragende Mitglieder sein, auf hohem Niveau musizieren und dabei wertvolle Ensembleerfahrungen machen, so Bender. "In jungen Jahren bei namhaften sinfonischen Werken mitspielen zu können, ist eine einzigartige Chance und Erfahrung, die es anderswo kaum als Angebot gibt! Sehr gerne kooperieren wir deshalb weiterhin in der bisher erfolgreichen Art und Weise, wenn auch unter etwas verändertem Vorzeichen. Was gibt es Schöneres, als wenn die Jungen von den Erfahrenen lernen, die Erfahrenen es vermögen die Jungen anzuspornen und zu begeistern und am Ende dabei auch noch brillante Musik herauskommt.“
Interessierte Musikerinnen und Musiker willkommen
Im Orchester spielen fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ambitionierten und erfahrenen Amateuren und studierten Profimusikerinnen und Profimusikern aller Altersstufen. Aktuell besteht das Orchester aus 52 aktiven Mitgliedern, wovon ein Drittel (18) unter 26 Jahren alt ist. Dabei wird von der Violine, über die Piccoloflöte bis zur Posaune das gesamte Spektrum der symphonischen Besetzung abgedeckt.
Auch wenn die aktuelle Spielstärke keinen Grund zur Sorge gibt, so sind interessierte Musikerinnen und Musiker, die über das notwendige musikalische Niveau verfügen, sehr willkommen. Selbstverständlich können neben den aktiven Mitgliedern auch passive oder Fördermitglieder dem Verein beitreten und diesen unterstützen. Hier erhofft sich das Orchester vor allem auch finanzielle Unterstützungen, die für den Bestand eines Vereins in dieser Größenordnung unabdingbar ist.
Nächste Konzerte am 26. und 27. Januar 2024
Die nächsten anstehenden musikalischen Großprojekte des Sinfonieorchesters Bretten sind die beiden Konzerte am 26. und 27. Januar 2024 in Oberderdingen beziehungsweise Bretten, unter anderem mit Werken von César Franck und Johann Strauss.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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