BUND appelliert: Fliegenpilze nicht mutwillig zerstören
In einem Lehrbuch der Naturgeschichte von 1834 steht: „Aus dem Fliegenpilz bereiten manche Völker in Sibirien ein so stark berauschendes Getränk, dass sie sinnlos davon werden.“ Tatsächlich ist dieser Pilz giftig.
"Von seinem Verzehr ist deshalb dringend abzuraten", sagt Gerhard Dittes von der Brettener Ortsgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Früher habe man angeblich sogar die lästigen Fliegen damit bekämpft. "Dazu legte man getrocknete Stücke von Fliegenpilzen in gezuckerte Milch und lockte so diese Insekten an", erinnert sich Dittes.
Fliegenpilze wachsen von Juli bis Oktober
„Von Juli bis Oktober kann man diesen auffälligen Pilz in den Wäldern rund um Bretten antreffen“, weiß Matthias Menzel vom BUND Bretten. Der Pilz mit dem wissenschaftlichen Namen Amanita muscaria, der in mehreren Varianten auftreten kann, hat einen meist leuchtend roten Hut, der mit weißen Flocken bedeckt ist, und dicht beisammen stehende Lamellen an der Unterseite.
Pilze und Bäume stehen in engem Austausch
Der Fliegenpilz kommt im Wald hauptsächlich an Birken und Fichten vor. Mit den Wurzeln dieser Bäume steht sein unterirdisches Pilzgeflecht in enger Verbindung. Dabei erhält der Baum vom Pilz Wasser mit Dünger, und umgekehrt gibt dieser zuckerhaltige Stoffe an den Pilz ab. „Diese Mykorrhiza genannte Lebensgemeinschaft nützt dem Baum und dem Pilz“, weiß Gerhard Dittes und fügt hinzu: "In unseren Wäldern haben Pilze eine wichtige Funktion. Sie tragen dazu bei, Pflanzenabfälle in Humus zu verwandeln." Deshalb appelliert der BUND an Waldspaziergänger, Pilze nicht mutwillig zu zerstören.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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