Umgang mit Wespen
Der BUND gibt Tipps für die friedliche Co-Existenz
Region (kn) Die Ferien sind bereits in vollem Gange und Urlaub, Ausflüge und Aktivitäten in der Natur laufen auf Hochtouren. Doch wo darf ich eigentlich Baden, wie spare ich Wasser im Hochsommer, welche Sonnencreme ist die richtige für die Haut und die Umwelt oder wie mache ich meinen Garten fit für den Klimawandel? Im Rahmen einer Interviewreihe „Gut Leben im Sommer” gibt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Antworten auf diese und weitere Fragen.
Umgang mit Wespen – Der BUND gibt Tipps für die friedliche Co-Existenz
Die letzten Sommerwochen des Jahres brechen an. Wir Menschen nutzen die verbleibenden warmen Sommertage für ein Kaffeekränzchen im Garten, auf dem Balkon oder auch für ein Picknick im Park oder einen Ausflug an den See. Neben Freunden und Verwandten locken wir mit Zucker und Fleisch aber auch ungebetene Gäste an unseren Tisch: die Wespen.
Wie lässt es sich in der Wespen-Zeit entspannt draußen essen?
Magnus Wessel: „Um keine Wespen anzulocken, kann man Speisen abdecken, süße Getränke verschließen und auf stark parfümierte Körperpflegeprodukte verzichten. Außerdem können mit Gewürznelken gespickte Zitronenscheiben auf dem Tisch helfen, Wespen fernzuhalten, da die Tiere den Geruch nicht mögen. Wer die Wespen gewähren lässt und ihnen ein Stück vom kulinarischen Glück gönnt, hat in der Regel nichts zu befürchten und kann vielleicht sogar beobachten, wie sie geschickt ein kleines Stück aus einem großen Ganzen herausoperieren und mit der Beute stolz davonfliegen.“
Warum sind die Wespen im Moment so aggressiv?
Magnus Wessel: „Was für uns nur die letzten Sommerwochen des Jahres sind, sind für die Wespen die letzten Tage ihres Lebens. Nur die jungen befruchteten Wespenköniginnen überwintern, alle anderen Wespen sterben. Erst im nächsten Sommer schlüpfen neue Wespen und halten uns als Insektenvertilger so manche Fliege vom Leib.“
Was kann man tun, damit Wespen nicht stechen?
Magnus Wessel: „Um-sich-Schlagen ist äußerst kontraproduktiv. Denn die Tiere nehmen unsere Angst wahr und Angstschweiß versetzt die Insekten in Alarmbereitschaft. Auch Wegpusten hilft nicht weiter. Im Gegenteil: Ausgeatmetes CO2 macht Wespen aggressiver. Stattdessen empfiehlt es sich, die Tiere im Auge zu behalten, wenn man isst, und einfach ganz entspannt weiterzumachen. Ganz dreiste Ruhestörer lassen sich mit Wasser aus kleinen Sprühfläschchen zur Raison bringen. Oftmals haben sich auch Ablenkfütterungen mit Teilen des Essens bewährt, die die Tiere vom Tisch weglocken.“
Was kann ich tun, wenn ein Wespennest am oder im Haus ist? Wie kann ich Wespen umsiedeln?
Magnus Wessel: „Wespen stehen unter Naturschutz, Nester sollten daher nur im Ausnahmefall entfernt werden, wenn es gar nicht vermeidbar ist. Hier kann die Untere Naturschutzbehörde vor Ort weiterhelfen und möglicherweise auch Kontakte für eine Umsiedlung oder im Extremfall auch für die Beseitigung von Nestern empfehlen. Geheimtipp unter Naturschützer*innen: Ein Hornissennest in der Nähe hilft hervorragend gegen Wespen, da diese gern Wespen jagen. Sie helfen zudem bei der Jagd nach anderen Insekten, die sich an Gartenpflanzen gütlich tun wollen und stören den Menschen kaum. Denn obwohl ihr Ruf im Volksmund nicht besser ist, lassen sie Menschen in Ruhe und sind verträgliche Gesellinnen.“
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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