... schee isch's gwest beim Freiluftstommtisch
Dorfplatztreff in Bauerbach
Bretten-Bauerbach. Der Bauerbacher Ortsvorsteher Torsten Müller hat nicht nur viele Ideen, er setzt sie auch um. Zu erwähnen ist insbesondere der Bauerbacher Talbrücken-Rundwanderweg. Knapp 12 Kilometer führen hügelauf und hügelab rund ums Dorf. Wer abkürzen will, kein Problem. Von den Hügeln ist immer rechter Hand die Kirchturmspitze zu sehen. Bei der nächsten Wegkreuzung einfach dieser zustreben und man kommt zurück zum Ausgangspunkt beim Bahnhof oder bei der Mehrzweckhalle. Inzwischen hat er an Aussichtspunkten drehbare geschwungene Zweierbänke aufstellen lassen, auch "Himmelsliegen" genannt.
Etabliert hat sich inzwischen auch der Dorfplatztreff
Die ursprüngliche Idee, eine ältere Grillhütte hinter dem Sportplatz ab- und im Gewann "Loch" wieder aufzubauen, wurde fallen gelassen. Stattdessen steht jetzt dort neben dem Wertstoffhof eine neue Grillhütte. Ein Unternehmer hat die Hütte gespendet, ein anderer die Grillstelle. Neu ist auch das Bücherregal für jedermann in einer restaurierten gelben Telefonzelle auf dem Dorfplatz. Jeder kann Bücher raus nehmen und andere reinstellen. Müller hat jemand beauftragt, regelmäßig drauf zu achten, dass kein Schund und keine 'anrüchige Literarur im weiteren Sinne' reingestellt wird. Das klappt. Etabliert hat sich inzwischen auch der Dorfplatztreff.
Jeden Monat Freiluftstammtisch ohne Wirt
Einmal im Monat ist die Bevölkerung zum Dorfplatztreff eingeladen. Getränke und, wer will, Sitzgelegenheiten bringen die Leute selbst mit. Der Treff wird gut angenommen. Petrus wollte wohl den Augusttermin etwas stören und hat mehrere heftige Regengüsse geschickt. Kein Problem. Zwar sind, bedingt durch die Wettervorhersage, "nur" etwa zwanzig Leute zum Dorfplatz gekommen. Vom Regen haben sie sich nicht verscheuchen lassen. Drei und ein kleiner Hund fanden während einem heftigen Schauer sogar Unterschlupf in der Büchertelefonzelle. Der Ortsvorsteher verfolgt mit dem Dorfplatztreff zwei Ziele: Zum einen sollen die Leute Gelegenheit haben, sich auch über Vereinsgrenzen hinweg gegenseitig kennen zu lernen. Zum anderen hat er sein Ohr gerne nahe am Volk: "Hier erfahre ich mehr als bei meinen Sprechstunden auf dem Rathaus und zwar frei weg. Parteiinteressen spielen auf dem Dorfplatz keine Rolle", erläutert er seine Überlegungen.
... und weiter ?
Müller hält sich noch etwas bedeckt. Demnächst will er was ausprobieren, d.h. der Bevölkerung etwas anbieten, was es in Bauerbach noch nicht gegeben hat. Kein Geheimnis ist mehr, dass er einen zweiten Bauerbacher Wanderweg plant. Alle Straßen-, Weg- und Feldkreuze sollen beschrieben und über den Wanderweg miteinander verbunden werden. Im Ort wird der Rundweg auch an historischen Gebäuden vorbeiführen. An einigen sind bereits Erläuterungstafeln mit kurzen Texten angebracht worden. Vertiefende Erläuterungen dazu können über QR-Code aufgerufen werden. Mit dem Fortgang dieses seit Jahren laufenden Projektes ist Müller nicht zufrieden. Stadtarchivar Kipphan macht die von Bauerbach gelieferten Textentwürfe immer zeitnah druckreif. Für Tafelgestaltung und Auftragserteilung ist die Pressestelle im Büro des Oberbürgermeisters zusammen mit der Ortsverwaltung zuständig. In der Pressestelle geht es - auch bedingt durch Personalwechsel - oft nicht zügig voran. Müller kann erst wieder konkret tätig werden, wenn er 'von oben' grünes Licht hat. Vermisst wird vor allem eine größere Tafel mit einem Überblick über die Bauerbacher Ortsgeschichte. Büchig, Diedelsheim und weitere Stadtteile haben bereits eine.
Autor:Roland Albert aus Bretten |
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