Interview mit Stadtvogt Thomas Lindemann
„Ein tolles Schauspiel“
Bretten (kn) Im Interview mit der Brettener Woche spricht Stadtvogt Thomas Lindemann über die kleinen Veränderungen auf dem Peter-und-Paul-Fest 2023, den Einfluss der steigenden Kosten und seine ganz persönlichen Highlights.
Was sind die großen und kleinen Änderungen, die die Besucher auf dem Peter-und-Paul-Fest 2023 erwarten?
Gravierende Änderungen gibt es beim Peter-und-Paul-Fest 2023 keine. Der im vergangenen Jahr erprobte Festbereich Ende Pforzheimer Straße inklusive Alte Wilhelmstraße hat sich nicht bewährt und wird daher in diesem Jahr nicht mehr Festbereich sein. Etwas mehr als im Vorjahr werden wir den Grünstreifen der Withumanlage „bespielen“. Schon jetzt bitten wir alle Besucherinnen und Besucher mit dafür zu sorgen, dass hier am Samstag für die Dauer des „Großen Zapfenstreichs“ ab 21.45 Uhr die gebotene Ruhe einkehrt. Das Gerberhaus wird in diesem Jahr noch mehr ins Festgeschehen einbezogen: Hier finden die Kraemer und Halunken ihr neues Domizil. Die Preissteigerungen in allen Bereichen treffen auch die Organisatoren des Peter-und-Paul-Festes.
Glauben Sie, das Fest wird auch in Zukunft finanziell zu stemmen sein? Oder muss man beispielsweise regelmäßig über eine Erhöhung der Ticketpreise die gestiegenen Kosten kompensieren?
Ich habe die Glaskugel nicht dabei, befragen wir also das Orakel. Wir haben mehrere Kostentreiber beim Fest. Zum einen die gestiegenen Kosten bedingt durch den uns auferlegten zusätzlichen Einsatz von Security. Andererseits haben wir Mehrkosten bei den stillen Örtchen im trubeligen Festgelände, den Toiletten. Diese Kosten verbessern Sicherheit und Qualität des Festes. Sie sind also erforderlich. Zum anderen steigen die Kosten für Leistungen, die wir schon seit Jahren beziehen: für Bühnen, Tribünen, Veranstaltungstechnik, Auf- und Abbauleistungen. Mir fällt nichts ein, was günstiger geworden wäre. Wir versuchen dies durch Einsparungen zumindest teilweise zu kompensieren, darunter den Wegfall der Stadttore, deren Aufbau kostenintensiv ist, die Reduzierung der Zugangsstellen, Optimierung von Auf- und Abbauleistungen und manch anderes mehr.
Maßgeblich für eine kostendeckende Veranstaltung ist die Anzahl der verkauften Tickets. Wenn wir vergleichbare Einnahmen durch den Ticketverkauf wie 2022 haben, sollten die Kosten gedeckt sein. Steigt alles weiter, müssen wir neu überlegen.
In Ihrem Grußwort sagen Sie: „Lassen wir unsere Peter-und-Paul-Bande aufleben und knüpfen wir neue!“ Was sind für Sie die wichtigsten Bande, die Sie auf dem Fest geknüpft haben?
Freilich lerne ich auf dem Fest immer wieder (neue) Menschen (besser) kennen. Die wichtigsten Bande wurden durch meine leider verstorbenen Schwiegereltern geknüpft, Gudrun und Wolfgang Jung, die mit ihren Sprösslingen Christopher und Constanze (meine Frau), alle vier Landsknechts-Urgesteine, meine heutige Festbegeisterung erst geweckt haben.
Was sind für den Stadtvogt die diesjährigen Highlights auf dem Peter-und-Paul-Fest und warum?
Ich kann und mag keinen einzelnen Programmpunkt herauspicken. Die Summe macht es. Vier Tage rauschende Zeitreise. Ich genieße aber auch die stillen Momente am frühen Morgen und in der späten Nacht, wenn die Menschen an einem vorbeiziehen und man selbst irgendwo im Hintergrund an einer kühlen Wand lehnt. Eine wunderbare Kulisse, ein tolles Schauspiel.
Mehr zum Peter-und-Paul-Fest lesen Sie auf unserer großen Themenseite.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.