Gedichteschreiberin Siglinde Böhm gibt Einblicke in lokale Legenden
Flehingen ist sagenumwoben

Gedichteschreiberin Siglinde Böhm an ihrem einstigen Lieblingsplatz - dem sagenumwobenen Tauchstein.  | Foto: bea
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Flehingen (bea) Es ist ein "kleines Paradies", das laut der Gedichteschreiberin Siglinde Böhm in einer Flehinger Sage eine Rolle spielt. In der Nähe des Naturerlebnisbads ragt der sogenannte "Tauchstein" aus dem Boden. Neben ihm fließt das Wasser aus unterschiedlichen Stellen der Böschung und sammelt sich in einem kleinen Rinnsal, das in Richtung Kraichbach fließt. Einst sei es ein märchenhafter Ort zum Verweilen gewesen, sagt Böhm. Doch bei ihrem letzten Besuch waren der "Tauchstein" und seine Umgebung zugewachsen. Auch die Fratze, die den Tauchstein einst geziert habe, konnte Böhm nicht wiederfinden.

Die Sage vom Flehinger Tauchstein

Früher sei sie am "Tauchstein" immer gerne mit ihren Kindern und Enkeln spazieren gegangen. Doch da ihre Knie keine langen Spaziergänge mehr ermöglichten, komme Böhm nicht mehr so oft zu ihrem einstigen Lieblingsplatz. Dafür hat Böhm die Sage des Tauchsteins niedergeschrieben: "Dort wo das Ufergestade am schönsten ist, der Tauchstein gegen den Himmel wächst." An dieser Stelle soll laut der Sage das "Wehklagen armer Seelen" zu hören sein, die der Teufel einst in dem Stein eingesperrt habe. Weiterhin besage die Sage, dass der Stein stetig weiterwächst, bis er den Bach erreicht. Dann würde das jüngste Gericht erscheinen. Doch, so schreibt Böhm, würden bis zu diesem Zeitpunkt "tausende von Blumen" erblühen, verwelken und viele Jahre ins "Ländle ziehen".

In der Flehinger Sage verspielt der Herr seine Untertanen

Doch nicht nur über die Sage vom "Tauchstein" hat Böhm berichtet. In der Flehinger Sage dichtet sie über die Herren zu Flehingen und zu Menzingen, die "bei Kerzenschein und funkelndem Wein" beim Kartenspiel saßen. Während der Flehinger sein Vermögen und seine Untertanen verspielte, habe ihm eine teuflische Stimme ins Ohr geflüstert, dass die Taschen des Flehingers mit Talern gefüllt sein würden, wenn er die Seelen der Untertanen und das Dorf an den Teufel verkaufen würde. "Und er spielte, wie in seinem Leben nie zuvor", schreibt Böhm. Doch um des Geldes Willen habe er laut Sage dabei das Leben seiner Untertanen verspielt.

Die Sage der fünf Schneeballen in Flehingen

In der Sage der fünf Schneeballen geht es um den Streit zweier Brüder, die sich auf den Stufen der "Sickinger Kirche" an einem verschneiten Neujahrstag bekämpfen wollten. Doch die Mutter, die ein Blutvergießen verhindern wollte, habe vorgeschlagen "Rüstung und Lanzen abzulegen" und den Kampf mit "Schneeballen" zu beginnen. Der bessere Schneeballschütze sollte die Stammburg des Vaters erben, der andere fliehen. "Das sollte Fliehingen (Flehingen) sein." Doch beide Brüder hätten jeweils "Fünf Schneeballen" getroffen. Daher schlug die Mutter vor, dass der Gewinner der erste sei, der ein Tier sehe. Der glückliche Eberhard, der einen Schwan erblickte, durfte in Siegingen (Sickingen) bleiben. Berthold, der einen Wolfshund im Burghof gesehen habe, verlor, doch so sei der Sage nach gleich die Wappengestaltung geregelt worden.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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