Schüler und Lehrer produzieren Friedensrap
"Frieden, das wünsch ich mir mehr, sonst ist die Welt leer"

Schüler und Lehrer des Melanchthon-Gymnasiums Bretten produzieren gemeinsam einen Friedensrap. | Foto: hurricanehank - stock.adobe.com
  • Schüler und Lehrer des Melanchthon-Gymnasiums Bretten produzieren gemeinsam einen Friedensrap.
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Bretten (kn) Gemeinsam mit zwei Schülern des Melanchthon-Gymnasiums Bretten (MGB) hat Lehrer Bastian Witt einen Friedensrap geschrieben. Das Lied behandelt verschiedene Themen: vom Bürgerkrieg in Ruanda bis zum Krieg in der Ukraine steht vor allem der Wunsch nach Frieden im Vordergrund, der den Schüler Dominik Kabahizi umtreibt.

Schüler-Lehrer-Gespann arbeitet an einem gemeinsamen Lied über Frieden

Witt lernte den zwölfjährigen Dominik Kabahizi, der die sechste Klasse des MGB besucht, nur durch einen Zufall kennen: Während einer Vertretungsstunde stellten der Lehrer und der Schüler fest, dass sie eine gemeinsame Liebe für Rapmusik teilen. Der Zwölfjährige zeigte dem Englisch- und Französischlehrer daraufhin seinen Text, den er über das ostafrikanische Land Ruanda geschrieben hatte. Darin geht es um die Herkunft seiner Familie, die mit dem dortigen Bürgerkrieg verbunden ist. Von da an trafen sich Witt und Kabahizi regelmäßig in ihren Pausen, um den Text in ein Lied zu verwandeln, das ursprünglich das Thema Frieden auch im schulischen Kontext behandeln sollte. "Dabei haben wir den Text fast unverändert übernommen. Der Text war so tiefgründig, wie ich es von einem Sechstklässler nicht erwartet hätte", betont der Lehrer. Witt nahm sich vor, „dass der Schüler sein eigenes Sprachrohr bekommt und sein Talent erkundet“ und half seinem Schüler also dabei, ein eigenes Lied zu produzieren.

Friedensrap wird um den Krieg in der Ukraine erweitert

Seit dem Frühjahr dieses Jahres ist das Thema Frieden aktueller denn je. Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine rückt der Krieg nach Europa und das Thema Frieden wird seitdem tagtäglich diskutiert. Witt erweiterte das Lied daher um einen weiteren Teil, der die Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin in den Fokus rückt. Insgesamt habe die Arbeit an dem Lied mehrere Monate gedauert, erzählt Bastian Witt im Gespräch mit der Brettener Woche. Seit letztem Herbst unterstützte Witt den Schüler Dominik Kabahizi, ermutigte ihn, seinen Text einzusprechen und produzierte schlussendlich einen gemeinsamen Rapsong.

Schüler Hickisch stellt Beat zur Verfügung

Ein fertiger Rapsong braucht allerdings noch einen guten Beat, also ein dem Lied zugrundeliegendes Instrumentalstück: Dieser stammt von einem anderen Schüler des MGB. Paul Hickisch besucht derzeit die 11. Klasse der Schule und produziert in seiner Freizeit eigene Beats, die er auf Soundcloud, einer beliebten Website zur Veröffentlichung von Audiodateien, online stellt, berichtet Witt. Dieser lernte den 17-Jährigen während des Online-Unterrichts kennen und erinnerte sich daran, dass der Schüler an eigenen Beats bastelt. Während das „Beatbasteln“ ursprünglich viel Mühe kostete und mit großem Aufwand verbunden war, gebe es mittlerweile verschiedene Computerprogramme, die den Musikern dafür zur Verfügung stehen, weiß Witt. Ein gutes musikalisches Gehör sei trotzdem notwendig. Paul Hickisch bot dem Lehrer-Schüler-Duo an, einen seiner Beats auszuwählen und der Rapsong wurde damit vollständig.

Der Friedensrap ist auf der Homepage des MGB unter www.melanchthon-gymnasium-bretten.de/79-uncategorised/1257-mgb-rappt-fuer-frieden zu hören. Mit dem Friedensrap, so Witt, habe er als Lehrer auch das Musikprofil des MGB, das "in der Region seinesgleichen sucht", unterstreichen wollen. "Mit der Rapmusik decken wir mit diesem kleinen Projekt ein weiteres musikalisches Genre ab und das freut mich sehr", so der Lehrer. Witt, der neben seiner Tätigkeit als Lehrer auch F-Jugendtrainer ist, bleibt auch weiterhin raptechnisch aktiv und plant nach eigenen Angaben derzeit, mit dem FC Untergrombach ein Video zu dem Rapsong „Fairplay“ aufzunehmen.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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