Peter-und-Paul-Fest vom 30. Juni bis 3. Juli
Historisches Treiben in den Gassen der Altstadt von Bretten

Einmal im Jahr wird Bretten beim Peter-und-Paul-Fest zu einer Heimstatt des Mittelalters. | Foto: archiv
  • Einmal im Jahr wird Bretten beim Peter-und-Paul-Fest zu einer Heimstatt des Mittelalters.
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Bretten (kn) Einmal im Jahr wird Bretten beim Peter-und-Paul-Fest zu einer Heimstatt des Mittelalters. Das Fest erinnert an das Jahr 1504, als die Truppen des Herzogs Ulrich von Württemberg in die Kurpfalz einfielen und Maulbronn sowie Knittlingen eroberten. Bretten jedoch leistete Widerstand und wurde drei Wochen lang belagert. Berichten zufolge war es schließlich ein sehr wohlgenährter Hund der Brettener, der letztendlich den Ausschlag für die Aufgabe der Belagerung gab. Im Juli 1504 wurde schließlich der Friedensvertrag unterzeichnet. Seit über 500 Jahren wird dieses Ereignis mit dem Peter-und-Paul-Fest gefeiert.

Ein historisches Spektakel

Die ganze Stadt Bretten ehrt diese historische Begebenheit mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und einer vollständigen Verwandlung in das Mittelalter. Landsknechte, Bauern, Schäfer und wanderndes Volk prägen das historische Spektakel von Anfang bis Ende. Über vier Tage lang beherrschen Handwerkskünste vergangener Zeiten das Festgeschehen. Bierbrauer, Kettenhemdmacher, Seifensieder, Zinngießer und viele andere üben ihre traditionellen Berufe auf den Straßen und Plätzen aus und gewähren interessante Einblicke in die Wurzeln und die Entwicklung des Handwerks. In der Stiftskirche herrscht eine besinnliche Atmosphäre, wenn die Mitglieder der Schola Cantorum Tribus Brettae ihre gregorianischen Gesänge in dem sakralen Gebäude darbieten.

Jubel und Handgeklapper

Die entbehrungsreichen Corona-Jahre sind indes lange vergessen. Und so wird auch in diesem Jahr das Fest mit viel Jubel und Handgeklapper wieder zehntausende Menschen aus vielen Teilen Deutschlands und Europas in seinen Bann ziehen. Ein Höhepunkt wird wieder die Schlacht um Brettheim am Simmelturm sein. Seit mehr als 20 Jahren gibt es diesen außergewöhnlichen Programmpunkt, bei dem über 300 Akteure die Geschehnisse von 1504 zum Leben erwecken. Zugrunde liegt der Aufführung die Chronik, in der Georg Schwarzerdt, der Bruder Philipp Melanchthons, die Ereignisse aufgezeichnet hat, die zur Belagerung Brettens und vor allem auch zum glücklichen Ausgang für Bretten führten. Wenn der Lärm der großen Schlacht, die im Übrigen wegen desselben für Kleinkinder eher nicht geeignet ist, abgeklungen ist, wird es ruhiger. Denn dann findet der Große Zapfenstreich der Historischen Bürgerwehr Bretten auf dem Platz am Simmelturm statt. Begleitet wird der Zapfenstreich von zahlreichen Fackelträgern, die die Zeremonie ausleuchten.

Änderungen beim Fest 2023

Weiterer Höhepunkt im Festgeschehen ist der Festzug am Sonntagnachmittag. Hunderte von Gewand- und Uniformträger ziehen dabei durch Brettens Straßen, wo sie von tausenden Besuchern bejubelt werden. Aber Achtung: Der Festzug läuft dieses Mal in die andere Richtung. Er startet im Hausertal und zieht von dort am Kaiserdenkmal links in die Melanchthonstraße, durch die Fußgängerzone zum Marktplatz. Auch ein Novum: Entlang der Georg-Wörner-Straße und an der Withumanlage gegenüber des Simmelturms finden Besucherinnen und Besucher insgesamt 14 Marktstände mit „Mittelalterbedarf“ sowie auch Leckereien zu essen und zu trinken. Der Bus fährt hier also nicht, bitte die Busfahrpläne beachten. Das Feuerwerk am Samstag ab 23.30 Uhr ist seit Jahrzehnten ein Höhepunkt auf dem Fest. Dieses Jahr gewinnt dieser Höhepunkt weiter an Höhe. Viele Effekte mit großer Steighöhe sorgen dafür, dass das Feuerwerk, das im Stadtpark gezündet wird, fast von überall auf dem Festgelände sichtbar ist.

Mehr zum Peter-und-Paul-Fest lesen Sie auf unserer großen Themenseite.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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