,,Hungern war gestern!“: Ex-Top-Model-Kandidatin spricht am MGB
Über die Probleme mit Essstörungen sprach die ehemalige Teilnehmerin an der TV-Show "Germany ́s Next Topmodel", Kera Rachel Cook, am Melanchthon-Gymnasium Bretten. Ihr Vortrag hatte den Titel ,,Hungern war gestern!“.
Bretten (kn) Über die Probleme mit Essstörungen hat die ehemalige Teilnehmerin an der TV-Show "Germany ́s Next Topmodel", Kera Rachel Cook, am Melanchthon-Gymnasium Bretten (MGB) gesprochen. Ihr Vortrag hatte den Titel ,,Hungern war gestern!“. Gehalten hat Cook den Vortrag im Zuge der Präventionswoche am MGB.
Die Begierde nach Anerkennung
Die Kindheit des ehemaligen Models verlief alles andere als glänzend. Die Scheidung ihrer Eltern und ihre Körpergröße führten zu mangelndem Selbstbewusstsein und Ausgrenzung in der Schule. Im Alter von 15 Jahren wurde Kera von einem Modelscout, einer der größten deutschen Modelagenturen angesprochen. Diese wollte sie gerne unter Vertrag nehmen. Die Vorstellung eines Luxuslebens, das Arbeiten an den unterschiedlichsten Ortern der Welt, die Möglichkeit viel Geld zu verdienen sowie die Begierde nach Anerkennung überzeugten sie. Um die Chance auf eine große Karriere zu bekommen, sollte sie jedoch abnehmen, denn die Figur die sie damals hatte, entsprach nicht den Vorstellungen und Bedingungen des Scouts und der Agentur.
Figur wurde als "schwierig" kritisiert
Daraufhin gehörten regelmäßige Besuche im Fitnessstudio und Diäten zum Alltag der 15-Jährigen. Sie entwickelte eine Essstörung, die nur durch einen Klinikaufenthalt behandelt werden konnte. Doch trotz des Aufenthalts in der Klinik wollte Cook immer noch Model werden und beschloss an der TV-Sendung "Germany’s Next Topmodel" teilzunehmen. Dort konnte sie es kaum glauben, als sie als 19. die Show verlassen musste. Kera gab ihrer Figur die Schuld, denn diese war von der Jury immer wieder als „schwierig“ kritisiert worden.
Mehr Kleiderpuppe als Mensch
Nach dem Rauswurf setzte sich ein Wunsch in ihrem Kopf fest: Sie wollte allen, vor allem aber Heidi Klum, der Moderatorin der Show und sich selbst beweisen, dass sie auch ganz ohne die Castingshow Model werden kann. Daraufhin bewarb sie sich bei mehreren Modelagenturen, de sie aber alle aufgrund ihrer Figur ablehnten. Dies brachte sie erneut in den Teufelskreis der Essstörung. Als nun auch ihre beste Freundin bemerkte, was mit ihr geschah, versuchte diese sie zur Vernunft zu bringen. In diesem Moment trat das Wort „Übergrößenmodel“ zum ersten Mal in Keras Leben und sie konnte diesen Traum verwirklichen. Doch Glück fand sie damit nicht. Sie habe sich nicht mehr wie ein Mensch, sondern eher wie eine lebendige Kleiderpuppe gefühlt, so Cook in ihrem Vortrag. Schließlich hängte sie das Modeln ganz an den Nagel.
Cook erklärte den Schülern des MGB auch, wie Bilder mit Photoshop bearbeitet und teilweise komplett verändert werden. Sie zeigte, wie durch das Bearbeiten bestimmter Bilder, das echte Äußere eines Models verfälscht wird. Dies führe zu völlig falschen Schönheitsidealen bei Jugendlichen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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