„Wir nennen ihn Robert!“
Insektenhotel – Montageeinsatz von Grundschule und OGV Rinklingen

Die vierte Klasse der Grundschule Rinklingen mit Gerhard Dittes vor dem Insektenhotel am Rinklinger Wanderpfad.
 | Foto: Foto: Thomas Peschel

„Wir nennen ihn Robert!“, entschieden die Schüler*innen der Grundschule Rinklingen. Kaum am Insektenhotel am Rinklinger Wanderpfad angekommen, hatten sie schon einen Grashüpfer entdeckt. „Robert“ zeigte jedoch kein Interesse an der Nisthilfemontage für Wildbienen.
Die Nisthilfen bestehend aus gebohrten Hartholzklötzen, gestanzten Lehmziegeln und Schilfröhrchen hatte die vierte Klasse bereits im Juni an einem Werkvormittag zusammen mit dem OGV hergestellt und in ihrem Kasten befestigt.

Mit dem Traktoranhänger zum Montageeinsatz

Am vergangenen Dienstag begann dann der Schultag für die Schüler*innen und ihre Klassenlehrerin Frau Hänschke gleich mit einem Highlight:
Mit Traktor und Hänger wartete bereits Thomas Peschel auf die Schüler*innen hinter der Rinklinger Schulturnhalle.
Den Nisthilfekasten der Schüler*innen hatte der OGV bereits auf den Hänger verladen. Jetzt kletterten noch 21 Viertklässler*innen auf die Ladefläche. Leiter und Werkzeugkasten mussten Platz finden und die Heckklappe konnte schließlich gerade noch geschlossen werden.
Quer durch Rinklingen fuhren die Grundschüler*innen mit lautem Geknatter hinauf auf die Streuobstwiese von OGV Mitglied Holger Zickwolf.
Dort angekommen, wurden die Schüler*innen und ihre Lehrerin, Frau Hänschke, offiziell vom OGV-Team am Insektenhotel begrüßt.

Jetzt war Arbeit angesagt. Als erstes wurde der schwere Kasten ins Obergeschoss des Insektenhotels gehievt. Anschließend kamen die Schüler*innen zum Einsatz: Auf der Leiter stehend, mit Akkuschrauber und Spaxschrauben den Kasten gegen Herausfallen zu sichern, war gar nicht so ohne. Drei Mädchen und drei Jungs lösten die Aufgabe hervorragend. Der Kasten sitzt!

Nach der Arbeit das Frühstück: Ursula und Stephan Kößler hatten leckere Wurst- und Käseweck gerichtet und das Buffet mit Apfelschnitzen, Gemüsesticks und Tomaten komplettiert. Die Schüler*innen ließen sich nicht lange bitten und griffen zur Freude von Ursula Kößler kräftig zu.

Biologiestunde im Freien ist spannend!

Was wäre die ganze Aktion, ohne über Sinn und Zweck und über die Wildbienen Bescheid zu wissen?
Zum Wildbienenvortrag für die Schüler*innen hatte der OGV Rinklingen Gerhard Dittes, den Vorsitzenden des BUND Bretten und ausgewiesenen Wildbienenfachmann, eingeladen.
Gerhard Dittes, auch ehemaliger Biolehrer am MGB, versammelte „seine“ Klasse nach beendetem Frühstück vor dem Insektenhotel und erarbeitete in lebendigem Frage und Antwortstil den Unterrichtsstoff:
Den Wert der Bestäubungsleistung der Wildbienen als erstes. Ohne Wildbienenbestäubung keine Äpfel, Birnen und Kirschen, denn die Honigbienen tragen durch ihr Putz- und Sammelverhalten nur wenig lockeren Pollen und somit wenig zur Blütenbestäubung bei.
Seine Erläuterungen wusste Dittes anhand anschaulicher Detailfotografien den Schüler*innen verständlich zu machen. Ebenso stellte er ihnen einige der über 500 heimischen Wildbienenarten anhand seiner Makrofotografien vor.
Von der Gartenziestwollbiene hörten die Schüler*innen zum ersten Mal, allerdings hatten schon einige die blauschwarze Holzbiene im Hausgarten beobachtet.

Frau Hänschke konnte dieser Schulstunde entspannt als Zuhörerin lauschen und erfuhr ebenso wie ihre Schüler*innen und das OGV Team interessante Details zum Leben der Wildbienen.

Zum Abschluss bedankten sich die Schüler*innen mit einem lauten „Danke“ bei Gerhard Dittes und dem OGV Team. Der OGV wünschte schöne Ferien und dann konnten die Schüler*innen wieder den Hänger besteigen. Die Traktorfahrt hinunter ins Dorf bildete den würdigen Abschluss zu diesem gelungenen Wildbienenprojekt.

Autor:

Obst und Gartenbauverein 1936 e.V. Rinklingen aus Bretten

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