Kunstwerk schmückt Diedelsheimer Ortsmitte
„Karschdhengschd“ von Willi Gilli wurde enthüllt
Bretten-Diedelsheim (cv) Der Uzname für die Diedelsheimer hat Gestalt angenommen. Am Freitagabend enthüllten der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff, der Diedelsheimer Ortsvorsteher Martin Kern und die Vorsitzende des Bürgervereins im Stadtteil, Heidemarie Leins, in Diedelsheim das neue Kunstwerk des Ortes, den „Karschdhengschd“, der nun die Schwandorfstraße vor der Apotheke schmückt. Mit einer Rede bedankte sich Leins zu Beginn bei allen Anwesenden – insbesondere bei den zahlreichen Spendern unter ihnen.
"Karschdhengschd" stammte aus bäuerlichen Strukturen
Die Skulptur aus Bronze, die einen Mann mit seiner Hacke – „Karschd“ - als sein Pferd – „Hengschd“ - darstellt, wurde von dem Brettener Künstler Willi Gilli in Zusammenarbeit mit der Skulptur Manufaktur Jörg Rohr und dem Bauunternehmen Heinrich erschaffen. Zurückzuführen ist dies auf den Necknamen der Diedelsheimer, der längst vergessen scheint. Doch spreche man mit den Bürgern, so sei er ganz schnell präsent, erläuterte Heidemarie Leins. Der Name stamme von der landwirtschaftlich geprägten Vergangenheit des Ortes, in der nicht jedermann ein Pferde- oder Ochsengespann besaß, um damit auf das Feld zu fahren. Diejenigen ohne Gespann nahmen eben ihren „Karschd“ als „Hengschd“.
"Wesentliche Stütze unserer Gesellschaft"
Die Initiative für die Skulptur ging vom Vorstand des Bürgervereins aus, in Absprache mit seinen zahlreichen Mitgliedern, der gemäß der Satzung, die „Förderung des Heimatgedankens durch Einsatz für den Erhalt, die Ausgestaltung und Pflege des Ortsbildes“ vorsieht. OB Wolff – der von der Landesgartenschaueröffnung in Neuenburg am Rhein zur Enthüllung kam – führte den baden-württembergischen Ministerpräsidenten an, der dort unter anderem das bürgerschaftliche Engagement gewürdigt habe. Nicht minder sei dieses Engagement in Bretten und seinen Stadtteilen: „Was hier passiert, wie sich die Leute engagieren, einsetzen, mit Tatkraft, mit Geld, um immer wieder tolle Dinge hinzukriegen, ist eine wesentliche Stütze unserer Gesellschaft, unserer Bürgerschaft. Und da können wir alle auf uns selbst stolz sein.“
"Ein tolles Ergebnis"
Wolff lobte den Bürgerverein mit seinen vielen Aktivitäten und sprach ein großes Dankeschön für das Geschenk an die Stadt Bretten aus. Künstler Willi Gilli beschrieb die Fertigung als „ein riesen Prozess.“ Denn zuerst stünde die Frage, wie man so etwas aufbaue. „Was macht man aus so einer Situation?“ Er hätte viel mit den Mitgliedern des Bürgervereins über die Thematik diskutiert, auch wie man mit so einem Uznamen umgehe. „Insofern war das eine spannende Geschichte. Es ist ein tolles Ergebnis, was sich auch gegen die Stigmatisierung und die Vorurteile von Menschen wendet“, resümierte der Künstler.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.