Schön und nützlich - Schwarzwaldverein legt Wildblumenbankett am Westweg an

Schweres Gerät: Markus Dietz bereitete mit seinem Schlepper den Boden am Wegesrand für die Einsaat vor. | Foto: enz
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Der älteste Fernwanderweg Deutschlands erhält eine Wildblumen-Wiese, die nicht nur schön aussehen soll, sondern auch für Artenschutz und Biodiversität sorgt.

Birkenfeld. (enz) Wer auf der ersten Etappe des Westwegs Pforzheim-Basel wandert, wird sich bald über eine kleine Wildblumen-Wiese freuen können: Auf Birkenfelder Gemarkung haben Revierförsterin Susanne Schletter und Mitglieder des Schwarzwaldvereins Birkenfeld Gräfenhausen kürzlich eine Blumenrabatte angelegt. Die Wiese soll aber nicht nur als Augen-, sondern vor allem als Insektenweide dienen.

„Mit der Rabatte erhöht sich die Biodiversität, denn dort gibt es nun nicht nur einen größeren Pflanzenreichtum, sondern auch eine größere Vielfalt an Insekten“, erläutert Schletter das Ziel des Vorhabens. Zwar würden die meisten Waldbäume durch den Wind bestäubt, aber vor allem Heidelbeeren, Himbeeren, Goldrute und Buschwindröschen seien auf Bienen und Schmetterlinge angewiesen. Umgekehrt tragen die Wildblumen zur Sicherung des Nahrungsangebots für gefährdete Insektenarten bei, vor allem Wildbienen, Hummeln und zahlreiche Schmetterlinge.

Susanne Schletter, die gleichzeitig Naturschutzwartin des Schwarzwaldvereins ist, hatte deshalb keine Mühe, ihre Vereinskollegen von dem Vorhaben zu überzeugen. „Als erwünschter Nebeneffekt wird das Erscheinungsbild des Westwegs deutlich aufgewertet“, ist sich der Vorsitzende Heiner Staib sicher: „Nun warten wir alle gespannt darauf, wie die insgesamt etwa 50 verschiedenen Wildblumenarten zur Verschönerung des Weges beitragen werden.“

Mit schwerem Gerät angerückt

Zunächst wurde auf 300 Metern Wegestrecke in den Birkenfelder Gewannen Gängerhalde und Däschleberg ein etwa zwei Meter breiter Bereich zur Einsaat vorbereitet. Dazu rückte Vereinsmitglied Markus Dietz mit einer Forstfräse an einem 240 PS-Schlepper an, befreite das Gelände von Baumstümpfen und Felsbrocken und bereitete den Bereich zu einem feinkörnigen Boden auf. Anschließend erfolgten die Aussaat und die Walzung der Fläche.

Der Westweg Pforzheim-Basel wurde 1900 vom Schwarzwaldverein angelegt und ausgeschildert. Er ist damit der älteste Fernwanderweg Deutschlands und – mit rund 285 Kilometern – auch der längste der drei Schwarzwald-Längswege. Im Jahr 2007 wurde er den Bedürfnissen moderner Wanderer angepasst, teilweise verlegt und zum Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland" umgestaltet.

Schweres Gerät: Markus Dietz bereitete mit seinem Schlepper den Boden am Wegesrand für die Einsaat vor. | Foto: enz
Es kann gesät werden: Revierförsterin Susanne Schletter mit (von links) Wegewart Emil Großmann, Dr. Rolf Gnadler, Julius Brandhuber und der Vorsitzende Heiner Staib. | Foto: enz
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Kraichgau News aus Bretten

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